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Der Bettenturm am Charité-Campus in Berlin-Mitte

© Bildagentur-online/Universal Ima

Exklusiv

Operationen müssen später nachgeholt werden: Berliner Charité beendet Notbetrieb trotz hoher Zahl an Corona-Patienten

Die Universitätsklinik will Personal und Platz für Covid-19-Fälle bereithalten. Der Betrieb wird dennoch langsam wieder hochgefahren.

Die Berliner Charité wird auch im Februar im reduzierten Modus arbeiten müssen – wegen der Pandemie sollen sich die Ärzte und Pflegekräfte auf Corona-Patienten konzentrieren können. Der formale Notbetrieb aber wird am 31. Januar aufgehoben. Das beschloss der Vorstand der landeseigenen Universitätsklinik am Freitag.

Wegen der „hohen Zahl an Covid-19-Patienten“ arbeite man weiter mit reduziertem Programm, sagte ein Charité-Sprecher, auch wenn der Notbetrieb der letzten Wochen „vorerst nicht fortgesetzt“ werde.

Die Rettungsstellen der Charité waren immer für Notfälle offen, auch zeitkritische Operationen führen Charité-Ärzte in Einzelfällen durch. Diese Ausnahmen dürften nun zunehmen. Dennoch bleiben zahlreiche für diesen Winter geplante Operationen vorerst verschoben. Internen Schätzungen zufolge müssen Hunderte Eingriffe im Frühjahr nachgeholt werden.

In dem Großkrankenhaus werden mehr als 100 besonders schwer erkrankte Covid-19-Fälle versorgt. Zudem beobachtet der Charité-Pandemiestab die neuen, ansteckenderen Corona-Varianten. An der Abstrichstelle am Weddinger Virchow-Campus waren Proben mit der britischen Mutation B117 festgestellt worden.

Der Charité-Vorstand hatte am 17. Dezember vergangenen Jahres den Notbetrieb offiziell angekündigt, Patienten wurden darüber informiert, dass für ihre regulären Behandlungen neue Termine ausgemacht werden. Kurz vor dem Jahreswechsel wurde das reduzierte Programm bis 10. Januar verlängert, nach Silvester nochmal bis Ende des Monats. 

Um mögliche Infektionswege zu blockieren, gilt an den Charité-Standorten in Wedding, Mitte und Steglitz zudem ein Besuchsverbot. Ausgenommen sind Besuche bei Kindern unter 16 Jahren und bei wenigen Schwerstkranken.

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An der Charité gab es zuletzt viel Wut auf das Impfmanagement von Bundesregierung und Senat. Inzwischen dürften die meisten Mitarbeiter auf den Corona-Stationen mindestens mit der ersten Dosis geimpft worden sein.

Der Chef des Klinik-Personalrats, Jörg Pawlowski, hatte dem Tagesspiegel kürzlich gesagt: „In der Charité sollten wir bis auf weiteres im Notbetrieb bleiben. Auch, weil die Zahl der schwer an Covid-19 erkrankten Patienten weiter hoch ist.“ Insgesamt verfügt das Hochschulkrankenhaus über 3000 Betten und 19.000 Mitarbeiter.

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