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Aufnahmestopp: Das Humboldt-Klinikum in Berlin-Reinickendorf ist seit Freitagabend gesperrt.

© imago images/Jürgen Held

Inzwischen 35 Fälle mit B117: Berlin führt Zusatztests auf Mutationen bei allen Infizierten ein

Die Zahl der B117-Fälle in der Hauptstadt nimmt weiter zu. Bei jedem positiven Corona-Test zahlt das Land nun auch eine Überprüfung auf Virus-Varianten.

In Berlin sind aktuell mindestens 35 Männer und Frauen von der Coronavirus-Mutation B117 betroffen. Mediziner rechnen damit, dass am Mittwoch weitere Infektionen mit dieser britischen Corona-Variante entdeckt werden, weil inzwischen routinemäßig auf B117 getestet wird.

Die landeseigenen Vivantes-Kliniken meldeten am Dienstag zwei neue Fälle dieser Corona-Mutation - insgesamt sind im Reinickendorfer Humboldt-Klinikum nun 14 Patienten und zehn Mitarbeiter sowie im Vivantes Klinikum Spandau ein Patient und ein Mitarbeiter betroffen. Dazu kommen eine infizierte Nachbarin und die Angehörige eines früheren Vivantes-Patienten.

Fünf Fälle wurden bisher in der Charité entdeckt - drei Betroffene hatten ambulant einen Test gemacht, zwei sind stationäre Patienten. Die Universitätsklinik und Vivantes betreiben gemeinsam das "Labor Berlin", das sich als erstes mit den Mutationen befasst hat.

Wie schon im ersten Berliner Fall in Steglitz-Zehlendorf zu Weihnachten gibt es auch derzeit weitere Betroffene in Berlin, die sich offenbar durch Reisen mit der Mutation B117 infiziert haben. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) sprach am Dienstag von einem "Cluster" mit einer Person mit "Reiseanamnese", die weitere Personen im privaten Umfeld angesteckt habe.

Zudem gebe es einen isolierten Fall, der ebenfalls mit Reisen zusammenhänge. Darüber hinaus gebe es zahlreiche "Abklärungsfälle" bei den Gesundheitsämtern. Noch befinden sich nach Tagesspiegel-Informationen alle B117-Infizierten entweder in einer Klinik oder in häuslicher Quarantäne.

Kalayci: Berliner Labore haben genug Kapazitäten für Zusatztests

Nach dem Ausbruch im Humboldt-Klinikum in Reinickendorf sind die meisten der Mitarbeiter dort inzwischen auf die mutierte Virusvariante getestet worden. Ärzte befürchten nun, dass in anderen Krankenhäusern neue Fälle auftauchen.

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Senatorin Kalayci kündigte am Dienstag an, bei allen positiv auf das Coronavirus getesteten Berlinern einen Zusatztest auf mögliche Mutanten vom Land bezahlen zu lassen. Die Kapazitäten in den Berliner Laboren seien vorhanden. Ziel müsse sein, Masseninfektionen durch die Virusmutationen sowie die Schließung von Krankenhäusern zu verhindern.

Das Humboldt-Klinikum samt 400 Patienten steht seit Samstagfrüh unter Quarantäne, das Personal pendelt - teilweise in Shuttle-Bussen - zur Arbeit. Insbesondere die als britische Variante bekannte Sars-Cov-2-Mutation B117 gilt als hochansteckend. Auch die sogenannte brasilianische und südafrikanische Corona-Variante ist in Deutschland nachgewiesen worden.

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