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Die Berlinerinnen und Berliner sind am heutigen Freitag streikbedingt vermehrt auf E-Roller und E-Bikes des Anbieters „Tier“ (um-)gestiegen.

© REUTERS/WOLFGANG RATTAY

Update

Berlin steigt auf E-Scooter um: Anbieter „Tier“ verzeichnet durch BVG-Streik deutlich mehr Fahrten

Am heutigen Freitag war der Nahverkehr in Berlin aufgrund des BVG-Streiks zwischenzeitlich lahmgelegt. Profitiert haben davon Anbieter von Sharing-Fahrzeugen.

Von Seval Tekdal

| Update:

Beim Sharing-Anbieter „Tier“ haben am Freitagmorgen aufgrund des BVG-Streiks deutlich mehr Personen einen E-Roller oder ein E-Bike gemietet als üblich. Die Pressestelle gab auf Nachfrage an, 2,5 Mal so viele Fahrten wie im Vergleich zu einem streikfreien Wochentag in Berlin verzeichnet zu haben, auch die Streckenlänge habe sich mehr als 50 Prozent über dem sonst üblichen Durchschnitt befunden.

Auch der Car-Sharing-Anbieter „Share Now“ verzeichnete am Freitag nach eigenen Angaben in der Zeit von 3 bis 10 Uhr „gut 40 Prozent mehr Buchungen als an den vergangenen drei Freitagen in Berlin“. Eine erhöhte Nachfrage vermeldete ebenfalls der Sharing-Anbieter „Sixt“, nach Angaben eines Sprechers „vor allem im Zeitraum zwischen 7 Uhr und 8.30 Uhr“.

Auch der Fahrradverleih „Call a Bike“ der Deutschen Bahn konnte erhöhte Zahlen verzeichnen: Einer Bahnsprecherin zufolge hat sich die Zahl der Fahrten in Berlin am Freitag knapp verdreifacht. Eine grundsätzliche Zunahme der Nutzung ihrer Sharing-Modelle zu Streikzeiten bestätigten auch Anbieter wie „Miles“ und „Cambio“, ohne jedoch konkrete Zahlen zu nennen.

Die Gewerkschaft Verdi hatte nach bisher ergebnislosen Tarifverhandlungen im kommunalen Nahverkehr für den Freitag deutschlandweit zu Warnstreiks aufgerufen. Dabei sollten Busse und Bahnen ganztägig stillstehen, in Berlin endete der Streik der BVG-Mitarbeitenden allerdings wie geplant bereits um 10 Uhr.

Der U-Bahn- und Tram-Verkehr kam in Berlin gänzlich zum Erliegen, einige Busse fuhren. Die wenigen Fährlinien fuhren wie gewohnt. Der Autoverkehr auf den Straßen der Bundeshauptstadt sei trotz des eingeschränkten ÖPNV relativ ruhig geblieben, sagte eine Sprecherin der Polizei. Es habe keine besonderen Vorkommnisse oder größeren Staus gegeben. Sie betonte aber, dass diese Einschätzung quantitativ schwer zu belegen sei. Nicht betroffen vom Warnstreik war der S- und Regionalbahnverkehr. 

Bei den Verhandlungen in Berlin geht es um den Manteltarifvertrag für den Nahverkehr. Es werden also die Arbeitsbedingungen verhandelt, nicht die Löhne und Gehälter. In Brandenburg hingegen will Verdi 20 Prozent, mindestens aber 650 Euro mehr pro Monat für die Beschäftigten im Nahverkehr rausholen. (mit dpa)

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