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Großbaustelle. So ist die aktuelle Verkehrsführung am Unfallort.

© Stefan Jacobs

Baustellen in Berlin: Autos dürfen am Alex nicht mehr rechts abbiegen

Das Rechtsabbiegen aus der Alexanderstraße in die Karl-Marx-Allee ist nur noch Radfahrern erlaubt. Einen tödlichen Unfall hätte die Baustelle verhindern können.

Es ist ein Zufall, der den tödlichen Unfall vom vergangenen Mittwoch noch tragischer erscheinen lässt: Seit diesem Dienstag ist das Rechtsabbiegen aus der Alexanderstraße in die Karl-Marx-Allee vor dem ehemaligen Haus des Lehrers nur noch Radfahrern erlaubt. Das Verbot hängt mit dem laufenden Umbau der Karl-Marx-Allee zusammen und gilt laut Verkehrsverwaltung für sechs Wochen.

Es hätte den Fahrer des Lastwagens wohl an dem fatalen Rechtsabbiegemanöver gehindert, bei dem er die 37-Jährige überrollte, die rechts neben ihm auf dem Radweg geradeaus fuhr. An der Unfallstelle stehen ein weißes Geisterrad, Kerzen und Blumen, um der Frau zu gedenken.

Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne) hatte bei einem Vor-Ort-Termin zwei Tage nach dem Unfall angekündigt, dass die gesamte Planung für den Umbau der Kreuzung nochmals kritisch geprüft werden solle. Der chronisch unfallträchtige Knoten soll bis 2020 zu einem Musterbeispiel für sicheren Verkehr umgebaut werden – inklusive geradeaus führendem Radfahrstreifen links der Rechtsabbiegerspur.

Die Gefährdung der Radfahrer bei fast jeder (mit dem Kfz-Verkehr gemeinsamen) Grünphase war bisher so massiv, dass sich ein Betroffener bereits 2016 an die Polizei wandte mit der Bitte um Abhilfe. Nachdem sich ein Jahr später noch nichts getan hatte, wandte er sich erneut an die Polizei, die ihn daraufhin an die Senatsverwaltung und das Bezirksamt Mitte als Verantwortliche verwies.

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