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Das von den Flammen zerstörte Fahrzeug des Rüstungsunternehmens.

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Update

Auto eines Rüstungskonzerns in Brand gesetzt: Bekennerschreiben deutet auf propalästinensische Tat in Berlin hin

Zwei Autos stehen in der Nacht zum Donnerstag in Berlin-Friedrichshain in Flammen. Die Polizei geht von einer politisch motivierten Tat aus. Es gibt Bezüge zum Nahostkonflikt.

| Update:

In Berlin-Friedrichshain ist in der Nacht zum Donnerstag ein Auto eines Rüstungskonzerns in Brand gesetzt worden. Offenbar besteht bei der Tat ein Zusammenhang zum Nahostkonflikt: Die Aktion richtete sich vermutlich gegen die Unterstützung Israels, wie aus einem Bekennerschreiben hervorgeht, das beim linksextremen Internetportal Indymedia samt Foto von dem zerstörten Auto veröffentlicht wurde.

„In den Morgenstunden des 15. Februar haben wir in Berlin einen Mercedes-Transporter des französischen Rüstungsunternehmens Thales in Brand gesetzt. Für die Unterdrückten in Gaza und Palästina einzustehen ist eine Frage der Würde“, heißt es in dem Bekennerschreiben.

Der börsennotierte Rüstungskonzern hat sich auf die Fachgebiete Militärtechnik, Luft- und Raumfahrt sowie Sicherheit und Transport spezialisiert und ist auch in Israel aktiv. Bis zum Jahr 2000 war das Unternehmen unter dem Namen Thomson-CSF bekannt.

Dem Bekennerschreiben beigefügt ist ein Gedicht des palästinensischen Lyrikers, Aktivisten und Hochschullehrers Refaat Alareer. Er war im Dezember bei einem israelischen Luftangriff im Norden des Gazastreifens getötet worden. Alareer hatte das Gedicht im November beim Twitter-Nachfolger X veröffentlicht. Dort hatte er auch von einem Genozid in Gaza geschrieben und angeblich „zionistische Lügen“ kritisiert. Beim Gespräch mit der BBC am 7. Oktober hatte er den Angriff der islamistischen Terrororganisation Hamas mit dem Aufstand der Juden im Warschauer Ghetto verglichen.

Weiteres Fahrzeug beschädigt

Eine Sprecherin der Polizei bestätigte dem Tagesspiegel am Donnerstagmorgen laufende Ermittlungen wegen des Verdachts der politisch motivierten Brandstiftung. Ein weiteres Fahrzeug wurde durch das Feuer beschädigt.

Nach Polizeiangaben hatte eine Anwohnerin gegen drei Uhr ein in Flammen stehendes Auto gemeldet. Der Mercedes Vito brannte im Bereich des linken Vorderrades. Das Feuer griff zunächst auf den gesamten vorderen Teil des Autos und schließlich auf ein danebenstehendes Fahrzeug über. Feuerwehrleute löschten die Flammen.

Erst im Dezember hatte sich eine politisch linksextreme Gruppe zu einem Brandanschlag im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg bekannt. Am Ende des vergangenen Jahres legten die mutmaßlichen Täter der Gruppe „Switch Off“ auf dem Gelände eines Betonherstellers ein Feuer. Wenig später erschien im Internet ein Bekennerschreiben.

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