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Menschen stehen im Berliner Ankunftszentrum für Flüchtlinge aus der Ukraine am ehemaligen Flughafen Tegel vor einem Zelt Schlange. Der Bundesminister für Gesundheit und die EU-Kommissarin für Gesundheit, Kyriakides, besuchten am Montag das Ankunftszentrum. +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Christoph Soeder

99 Prozent aller Aufnahmeeinrichtungen belegt: Zahl der Geflüchteten in Berlin stagniert – Unterbringung problematisch

Die Zahl der Geflüchteten in Berlin stagniert. Doch die Unterbringung der Menschen bleibt problematisch. Sozialsenatorin Kipping sieht Bedarf für 10.000 neue Plätze.

Mehr als ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs kommen noch mindestens rund 300 Ukrainer:innen täglich in Berlin an. Das teilte Sozial- und Integrationssenatorin Katja Kipping (Linke) am Dienstag in Berlin mit. Damit setze sich die leicht rückläufige Tendenz fort.

Von Januar bis Anfang März dieses Jahres wurden im Ukraine-Ankunftszentrum am früheren Flughafen Tegel knapp 2200 Kriegsgeflüchtete Berlin zugewiesen. Insgesamt waren es laut Sozialsenatsverwaltung bislang knapp 36.700 Menschen (Stand 1. März). Bundesweit wurden über das Zentrum rund 74.800 Geflüchtete aus der Ukraine verteilt.

Berlin hat aufgrund seiner geografischen Lage eine Schlüsselstellung als Ankunfts- und Weiterreiseort. Der Betrieb des Ankunftszentrums im Terminal C ist bislang bis Ende März abgesichert. Angesichts des andauernden Krieges in der Ukraine sollte das Zentrum aus Sicht Kippings auch darüber hinaus fortgeführt werden. Nach Senatsangaben besteht eine Option zur Verlängerung bis Ende Juni. Kipping sagte, die Vorbereitungen dafür werde ihr Haus treffen, wie es tatsächlich weitergehe, müsse aber die neue Berliner Regierung entscheiden.

Im letzten Quartal 2022 waren die Zahlen der Asylsuchenden und auch der Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine in Berlin deutlich angestiegen. Das führte zu einer verschärften Unterbringungssituation. Im Januar kamen nach Angaben der Sozialsenatorin insgesamt etwa 2300 Menschen in die Hauptstadt. Damit stagnierte Zahl auf hohem Niveau.

2300
Geflüchtete kamen im Januar nach Berlin

Die Unterbringungssituation bleibt dennoch aus Sicht Kippings angespannt. „Seit September 2022 finden Geflüchtete aus der Ukraine nur noch schwer Zugang zu privaten Unterbringungsmöglichkeiten“, hieß es. Knapp 99 Prozent aller Aufnahmeeinrichtungen seien derzeit belegt. Das sei so viel wie nie zuvor in der Geschichte des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten.

Derzeit gibt es in Berlin knapp 34.500 Plätze für Geflüchtete. Für dieses Jahr seien nach den Prognosen etwa 10.000 zusätzliche Plätze für nötig, erklärte Kipping. (dpa)

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