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Astronomie: Wie sich Sterne jünger machen

Nicht nur unter Stars, auch bei Sternen gibt es Exemplare mit ungewöhnlich jugendlichem Erscheinungsbild. Aufgrund ihres markanten Leuchtens werden sie als „Blaue Nachzügler“ bezeichnet.

Statt Botox und Chirurgenmesser sind im All zwei spezielle Mechanismen verantwortlich für stellare Verjüngungskuren: „Vampirtum“ und Kollisionen. Belege für beide Vorgänge haben Astronomen nun auf Bildern des Weltraumteleskops Hubble gefunden. Einige der Blauen Nachzügler hätten einem massiveren Nachbarn den Wasserstoff regelrecht abgesaugt, berichten die Forscher im Fachblatt „Nature“ (Band 462, Seite 1028). Andere verjüngten sich beim Zusammenprall mit einem weiteren Stern.

„Es ist so, als wären auf dem Gruppenbild eines Altersheims einige Kinder zwischen den Senioren“, sagt Francesco Ferraro von der Universität Bologna, nachdem er mit seinem Team Detailaufnahmen des Kugelsternhaufens Messier 30 im Sternbild Steinbock analysiert hatte (siehe Foto). Der Sternhaufen ist 28 000 Lichtjahre von der Erde entfernt und formte sich vor rund 13 Milliarden Jahren. Die Verjüngungskur einiger der Sterne zu Blauen Nachzüglern erfolgte den Forschern zufolge vor rund zwei Milliarden Jahren.

Dass die massereichen, blau leuchtenden Sterne zu einem späteren Zeitpunkt „geliftet“ wurden vermuteten die Forscher schon länger. Andernfalls hätten die Himmelskörper längst zu Roten Riesen aufgebläht oder gar zu Weißen Zwergen geschrumpft sein müssen. dpa

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