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Ein Spitzbergen-Rentier (Rangifer tarandus platyrhynchus, englisch Bezeichnung Svalbard reindeer) sucht in der Nähe von Longyearbyen im Schnee nach Futter. Die ausschließlich auf der Inselgruppe Spitzbergen vorkommenden Tiere sind eine Unterart des Rentiers.

© dpa/Steffen Trumpf

Weideplätze schwer erreichbar: Klimakrise macht Rentieren zu schaffen

Rentiere gelten als die bevorzugten Gefährten des Weihnachtsmanns beim Ausfahren von Geschenken. Im hohen Norden gibt es die Tiere auch in echt. Doch immer wärmere Temperaturen machen ihnen Probleme.

Die Klimakrise macht den von Züchtern gehaltenen Rentieren im Norden Norwegens zu schaffen. So drohten Nachwuchsprobleme, wie die Norwegische Technisch-Wissenschaftliche Universität (NTNU) in Trondheim kürzlich mitteilte.

Es sei oft nicht mehr kalt genug, damit Seen und Flüsse fest zufrieren und die Rentiere auf dem Weg zu ihren Winterweideplätzen über das Eis laufen können, sagte Anna-Laila Danielsen, die über die Problematik ihre Masterarbeit geschrieben hat. Dadurch seien die Wanderrouten unterbrochen.

Spitzbergen-Rentiere (Rangifer tarandus platyrhynchus) stehen in der Nähe von Longyearbyen am Eisfjord im Schnee. Die ausschließlich auf der Inselgruppe Spitzbergen vorkommenden Tiere sind eine Unterart des Rentiers.

© dpa/Steffen Trumpf

Rentiere leben in der Tundra und Taiga der nördlichen Polargebiete. Sie sind die einzige domestizierte Hirschart. Züchter berichteten Danielsen zudem, dass sich oft eine leichte Schneedecke über das noch dünne Eis lege. Die Tiere könnten dann oft nicht erkennen, dass das Eis noch nicht trägt. Beim Darüberlaufen können sie dann einbrechen. Einige Züchter wollen deshalb Brücken für die Rentiere bauen.

Traditionell wurde der Urwald zur Zufütterung für Rentiere genutzt. Allerdings ist von diesem Wald nicht mehr viel übrig.

© dpa/Anna-Laila Danielsen

Temperaturen schwanken häufiger

Außerdem gibt es inzwischen weniger Dauerfrost, die Temperaturen schwanken im Winter jetzt häufiger als früher um den Gefrierpunkt. Dadurch könnten mehrere dünne Schichten Eis auf dem Schnee entstehen, die zusammen so hart seien, dass die Rentiere schließlich nicht mehr an die Nahrung unter dem Eis herankommen, schreibt Danielsen. Die Hirten müssen deshalb zusätzlich Futter heranschaffen, was teuer und zeitraubend ist, zumal Fahrzeuge mit Heu und Pellets in der Wildnis nicht überall hinkommen.

Beim Zufüttern gibt es außerdem oft Gedränge unter den Rentieren. Dominante Exemplare halten andere Tiere vom Futter fern. In freier Wildbahn ist das kein Problem, da suchen sich die Schwächeren ein anderes Plätzchen zum Grasen. An einer künstlichen Futterstelle geht das nicht. Einige Züchter haben inzwischen spezielle Vorrichtungen zum Zufüttern entwickelt. (dpa)

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