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er Hamas-Angriff auf Israel hat auch Auswirkungen auf die Berliner Universitäten. Jetzt haben sich die Hochschulrektor:innen in einer gemeinsamen Erklärung klar gegen Antisemitismus positioniert und die Unis aufgefordert, jüdisches Leben auf dem Campus zu schützen.

© dpa/Jörg Carstensen

Wegen Nahostkonflikt: Berliner Hochschulrektoren positionieren sich gegen Antisemitismus

Die Landesrektorenkonferenz der Berliner Hochschulen spricht sich deutlich gegen jede Form von Antisemitismus aus. Ein Bewusstsein dafür gelte es in der Hochschulkultur zu schärfen.

Die Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten der Berliner Hochschulen bezieht in einer Erklärung Stellung gegen Antisemitismus jeglicher Art. Auch die Hochschulen stünden „in Deutschland in besonderer historischer Verantwortung, allen Formen des Antisemitismus entschieden entgegenzutreten“. Dies gelte auch für israelbezogenen Antisemitismus.

Das Statement verurteilt die Terrorangriffe der Hamas auf Israel seit Anfang Oktober und deren Geiselnahmen. Diese hätten „zu Krieg und größtem Leid in der Zivilbevölkerung in Israel und in Gaza geführt“. Die Hochschulrektor:innen sprechen ihre Anteilnahme gegenüber Opfern, Angehörigen sowie Berliner Hochschulangehörigen mit Familie und Freunden in Israel und Gaza aus.

Anlass der Erklärung sei der in Folge des Nahostkonflikts zunehmende Antisemitismus, dieser zeige sich auch an den Hochschulen.

Gegendemonstrant:innen mit Israel-Flaggen am Rande einer Kundgebung für Palästina an der FU Berlin.

© dpa/Fabian Sommer

Am vergangenen Freitag kamen rund 160 Menschen vor der Freien Universität für eine pro-palästinensische Demo zusammen. Es gab auch eine Gegenkundgebung. Die linksextremen Organisator:innen von der Gruppe „Klasse gegen Klasse“ werden dafür kritisiert, Israel einen Genozid an den Palästinensern und Apartheid vorzuwerfen und den Terror der Hamas zu verharmlosen. Auf ihrer Website distanziert sich die Gruppe von diesem Vorwurf.

Die Erklärung der Rektor:innen betont weiter: „An den Berliner Hochschulen ist kein Platz für Antisemitismus und jegliche andere Form von Diskriminierung aufgrund der Nationalität und ethnischen Zugehörigkeit, der Religion und Weltanschauung, der sozialen Herkunft, des Alters, einer Behinderung oder gesundheitlichen Beeinträchtigung, des Geschlechts und der sexuellen Orientierung.“

In der Frage, wie sich Judenhass äußert, verweist das Statement auf die Definition der 1998 in Stockholm gegründeten Internationalen Allianz zum Holocaustgedenken, und fordert die Unis auf, ihr zu folgen. Diese definiert Antisemitismus als Worte und Taten „gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen“.

Zudem werden die Unis aufgerufen, dafür zu sorgen „jüdisches Leben auf dem Campus“ zu schützen, alle jüdischen Hochschulangehörigen müssten sich sicher fühlen können.

Die Hochschulen werden zudem ermutigt, Forschung zum Ursprung und Wirkung von Antisemitismus zu fördern und Erkenntnisse dazu in der Lehre und darüber hinaus zu vermitteln. Dies sei für die Bekämpfung von Judenhass „von höchster Wichtigkeit“.

Die Berlin University Alliance, der Verbund der drei Berliner Universitäten und der Charité, hat den Hamas-Angriff auf Israel ebenfalls bereits verurteilt und an die wissenschaftlichen Beziehungen zum Land erinnert.

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