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Die betroffenen Mädchen sagen, dass sie nichts mehr in die Welt lockt. Viele sind jahrelang beeinträchtigt.

© dpa/Fabian Sommer

Tagesspiegel Plus

Was junge Frauen aus der Bahn wirft : „Sie lockt nichts mehr in die Welt. Sie bleiben völlig starr zurück“

Jugendpsychiater Michael Schulte-Markwort stellt bei heranwachsenden Frauen eine bislang unbekannte Störung fest. Sie wirken mutlos und ziehen sich von der Welt zurück. Ein Interview.

Herr Schulte-Markwort, Sie haben in den vergangenen Jahren bei einem signifikanten Anteil junger Frauen eine bislang unbekannte psychische Beeinträchtigung festgestellt, die Sie kurz gesagt als Mutlosigkeit dem Leben gegenüber charakterisieren. Ist das nicht eine typische Erscheinung, die in der Pubertät vorkommen kann?
Seit rund fünf Jahren haben wir es zunehmend mit Mädchen ab etwa 15 Jahren Jahren zu tun, die offenbar in ihrer psychischen Entwicklung stecken bleiben. Wir waren erst von einer depressiven Entwicklung ausgegangen, mussten aber feststellen, dass die in solchen Fällen üblichen Interventionen nicht fruchteten. Von einer vorübergehend pubertären Erscheinung war auch nicht auszugehen. Die Therapeuten standen dem Phänomen erst einmal recht ratlos gegenüber.

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