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Wissen: Virusjäger ohne Erfolg

XMRV wohl nicht Ursache chronischer Erschöpfung

Das Mäusevirus XMRV ist höchstwahrscheinlich nicht Ursache des chronischen Erschöpfungssyndroms (CFS). Darauf deutet eine neue Studie im Fachblatt „Science“ hin. Neun verschiedenen Labors gelang es dabei nicht, das Virus in erkrankten Personen zuverlässig nachzuweisen.

An der Studie waren auch die Wissenschaftler um Vincent Lombardi und Judy Mikovits vom Whittemore Peterson Institut in Reno in den USA beteiligt. Sie hatten vor zwei Jahren in „Science“ berichtet, dass sie im Blut von zwei Dritteln von CFS-Patienten aber nur in etwa fünf Prozent von gesunden Kontrollpersonen das Retrovirus XMRV nachweisen konnten. Die Veröffentlichung hatte darauf hingedeutet, dass Blutkonserven in Zukunft auf das Virus untersucht werden sollten, um eine Verbreitung zu verhindern und hatte zu heftigen Diskussionen geführt. Eine Studie in Großbritannien und weitere Forschungsarbeiten konnten den Zusammenhang nicht erhärten.

In der neuen Studie untersuchten neun Labors unabhängig voneinander Blutproben von 14 Patienten, bei denen vorher bereits das Virus nachgewiesen worden war, und von Kontrollpersonen. Sieben der Labors konnten überhaupt kein XMRV nachweisen. Nur zwei Labors, die auch an der ursprünglichen Studie von 2009 beteiligt waren, fanden das Virus in einigen Proben – allerdings ebenso häufig bei Erkrankten wie bei Kontrollpersonen.

Inzwischen ist auch klar, dass zumindest einige der XMRV-Funde auf einer Verunreinigung beruhten. Die Forscher Robert Silverman und Jaydip Das Gupta haben deshalb nun einen Teil ihrer Daten aus der Arbeit von 2009 zurückgezogen. kkp

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