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Wissen: Unfruchtbare Mücken gegen Malaria

Spermienlose Tiere sollen Insektenzahl verringern

Das Aussetzen unfruchtbarer Mückenmännchen könnte sich als nützliche Methode im Kampf gegen Malaria erweisen. Begatten solche genetisch veränderten, spermienlosen Männchen ein Weibchen, legt dieses wie gewöhnlich nach einer Blutmahlzeit seine Eier ab. Diese sind aber unbefruchtet, weshalb der Nachwuchs ausbleibt. Da sich einmal begattete Weibchen zeit ihres Lebens nicht erneut paaren, könnten auf diese Weise manipulierte Tiere helfen, die Mückendichte und damit ebenso die Wahrscheinlichkeit von Malaria-Ausbrüchen zu verringern. Über diese Strategie berichten britische Forscher im Fachblatt „PNAS“.

Flaminia Catteruccia vom Imperial College London und ihre Kollegen erzeugten mithilfe gentechnischer Methoden spermienlose Männchen der Mückenart Anopheles gambiae, die als Hauptüberträger der Malaria gilt. Die Forscher schalteten dazu ein Gen aus, das für die Spermienproduktion erforderlich ist. Die veränderten Insekten zeigten ein normales Paarungsverhalten und auch die von ihnen begatteten Weibchen reagierten wie nach einer Paarung mit fruchtbaren Männchen – indem sie weitere Paarungen abwehren. Bei Fruchtfliegen funktioniert das übrigens nicht. Dort benötigen Weibchen offensichtlich den Kontakt mit Spermien, damit nach der Paarung typische Verhaltensänderungen einsetzen und sie erneute Paarungsversuche unterlassen.

Große Mengen der spermienlosen Moskito-Männchen in die Wildnis zu entlassen, könnte somit eine Alternative zu Insektiziden darstellen. Zuvor seien aber weitere Untersuchungen notwendig, betonen die Wissenschaftler. wsa

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