Nach dem Attentat von Norwegen ist die Diskussion um die ideologische Aufladung des Täters Breivik voll entbrannt. Peter von Becker beschreibt, wie nun auch Thilo Sarrazin oder Henryk M. Broder in dessen Nähe geraten.
Norwegen
Sekunden vor der Festnahme des Attentäters beim Massaker auf der Insel Utøya sollte der Täter durch Schüsse unschädlich gemacht oder getötet werden.
Nach den entsetzlichen Anschlägen in Norwegen sucht das Land nach Antworten auf das Unerklärliche. Und die Angst vor irregeleiteten Nachahmungstätern oder Sympathisanten des Attentäters geht um.
Der Kriminologe Sebastian Scheerer spricht im Interview mit dem Tagesspiegel über das Profil des Attentäters von Oslo.
"Mama, ich sterbe vor Angst." "Ich weiß, mein Liebes. Hörst du noch Schüsse?" "Nein." Teile aus einem SMS-Verkehr, als Anders Behring Breivik um sich schoss. Neben dem großen Entsetzen wird nun das Entsetzen der Einzelnen sichtbar.
Lehrer, Dichter, Massenmörder: Der Feldzug des Ernst August Wagner, der 1913 ein Massaker anrichtete, das Europa erschütterte.
Der Bahnhof der norwegischen Hauptstadt Oslo wird wegen eines verdächtigen Koffers teilweise evakuiert.
Liz Fekete, Leiterin der Europaabteilung des Institute of Race Relations (IRR) in London spricht im Tagesspiegel-Interview über die Motive des Attentäters von Oslo.
Der Schock nach den Anschlägen in Norwegen ist groß, auch in Deutschland. Prompt reagieren Politiker und Sicherheitsexperten mit Vorschlägen zur Eindämmung der Gefahr eines solchen Massakers in der Bundesrepublik.
Der norwegische Massenmörder Anders Behring Breivik soll mehrfach an Demonstrationen der ultrarechten „English Defence League“ (EDL) in Großbritannien teilgenommen haben, unter anderem im März 2010 in Newcastle.
200.000 Menschen versammelten sich allein in Oslo zu Blumenumzügen, um nach den Anschlägen ein Signal der Verbundenheit zu setzen.
Den Zugang zum "Manifest" des Attentäters zu erschweren ist in Zeiten von Twitter und Co. aussichtslos. Das Hackerkollektiv Anonymous ruft deshalb zu einer kreativeren Form des Boykotts auf.
Im Internet bestreiten Islamkritiker einen Zusammenhang zu den Attentaten in Norwegen. Doch ihre Rhetorik ist verräterisch. Was die Neue Rechte im Netz indes vermissen lässt, ist die Fähigkeit zur Selbstkritik.
Menschen suchen Antworten, Medien wollen Aufklärung - im Umgang mit dem wirren Pamphlet des norwegischen Attentäters hat die Internetgemeinde verschiedene Strategien entwickelt: verlinken, vermeiden, verfremden.
Anders Behring Breivik hat nach eigener Aussage Verbündete im Ausland. Zudem glaubt der Mann, der in Norwegen fast 80 Menschen getötet hat, dass er mit den Anschlägen einen 60-jährigen Krieg ausgelöst hat.
Der Schock sitzt tief und Trauer herrscht vor. Dies wird offensichtlich beim Lesen der Kommentare von norwegischen Zeitungslesern, Journalisten und Bloggern zu den Anschlägen vom vergangenen Freitag.
Der Norweger Breivik hat den Doppelanschlag von Norwegen gestanden, lehnt eine strafrechtliche Verantwortung aber ab. Er nennt Fremdenhass als Motiv. Die Polizei korrigiert die Zahl der Opfer auf 76 statt 93 Tote.
Auch in Deutschland gibt es militante Rechtsextreme. Wie reagieren diese auf den Anschlag in Oslo, und wie groß ist die Gefahr einer ähnlichen Tat in Deutschland?
Bei den Anschlägen in Norwegen kamen neuen Zahlen zufolge weniger Menschen ums Leben als bislang bekannt. Demnach wurden in Oslo acht und auf der Insel Utöya 68 Menschen getötet.
Die Anschläge von Oslo, Terror-Experten und die vermeintlich voreiligen Schlüsse von ARD und ZDF. Die Sender weisen die Kritik zurück.
Zu wenig Strenge in der Erziehung, zu viele Trennungen in der Familie, zu viel Sex in der Gesellschaft. Das „Manifest“ des Täters von Oslo ist das Dokument einer extremen narzisstischen Störung.
Die rechtspopulistische Partei "Pro Deutschland" hat am Montagvormittag zu einer Versammlung vor der Norwegischen Botschaft aufgerufen - es kamen jedoch mehr Gegner als Anhänger.
Die Anders Behring Breiviks dieser Welt wollen das Gegenteil von Freiheit. Deshalb dürfen offene Gesellschaften niemals naiv sein. Deshalb kann die Antwort auf den Terror aber auch niemals Abkoppelung und Isolation sein.
Kurz vor den beiden Anschlägen in Norwegen hat der Täter, Anders Behring Breivik, sein 1500 Seiten umfassendes Pamphlet nach Informationen des Tagesspiegels gezielt an mehrere hundert E-Mail-Adressen von Rechtsextremisten in Europa und den USA geschickt.
Der erste Hafttermin nach den Anschlägen in Norwegen mit fast hundert Toten findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Der Doppelanschlag von Oslo hat in Deutschland zu einer neuerlichen Debatte über die Sicherheitsgesetze geführt. Die Bundesregierung will diese Debatte eindämmen - es führe keine Spur nach Deutschland.
Die norwegische Polizei verteidigt sich gegen den Vorwurf eines zu späten Eingreifens bei dem Massaker auf der Insel Utøya. Unterdessen werden immer neue schreckliche Details bekannt.
Der Anschlag von Anders Behring Breivik galt indirekt Oslos Regierungschef – und dem, was er repräsentiert. Zu den Opfern des Massakers auf der Insel Utöya gehört auch ein Stiefbruder der norwegischen Prinzessin Mette-Marit.
Norwegen trauert um die 93 Opfer der Anschläge. Der mutmaßliche Täter will sich beim Termin bei einem Termin beim Haftrichter öffentlich erklären. Die Polizei hat den Ausschluss der Öffentlichkeit beantragt.
Die skandinavischen Länder gelten als wohlhabend und weltoffen. Doch in Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark wächst seit vier Jahrzehnten eine politische Bewegung am rechten Rand heran, die Besorgnis erregt.
Die Attacken in Norwegen bestimmen die Nachrichten. Medienforscher Jürgen Grimm über voreilige Spekulationen, irrende Terrorexperten und warum der Tod von Amy Winehouse für manche Internetnutzer wichtiger war als fast hundert getötete Jugendliche.
Auf der Webseite der norwegischen Zeitung VG gibt es eine virtuelle Menschenkette, in die sich jeder einreihen kann. Fast 350.000 Menschen haben schon mitgemacht.
Der norwegische Attentäter Anders Behring Breivik hat seine Tat scheinbar lange geplant, ist aber polizeilich zuvor nie aufgefallen. Einzeltäter sind nur schwer zu überwachen.
Der deutsche Publizist Henryk M. Broder wird im "Manifest" des mutmaßlichen Rechtsterroristen Anders Behring Breivik zitiert. Und so reagiert Broder darauf.
Jede Gesellschaft hat die Kunst, die Literatur, von der die Menschen sich nicht vorstellen können oder mögen, aus welchen Tiefen und Untiefen sich das speist. Gewaltorgien, Porno, Pose: der Autor Matias Faldbakken und sein brutales Menschenbild.
Ein Plattenladen namens Hölle: In Norwegen existierte die extremste Black-Metal-Szene Europas. Die Popkritik tut sich bis heute schwer mit der Bewertung des norwegischen Black Metal.
Die Festgenommenen sind kurz nach dem Einsatz der Spezialkräfte wieder freigelassen worden. Die Polizei konnte ihnen keine Verbindung zu den Anschlägen in Norwegen nachweisen. Die Zahl der Todesopfer stieg inzwischen auf 93.
Neun Jahre lang plante Anders Behring Breivik einen Massenmord. Er schrieb darüber ein wirres, ideologisches "Manifest" - das offenbar in Teilen von einem anderen Attentäter abgeschrieben ist. Dem Geheimdienst war der Norweger nicht bekannt. Im Internet hinterlässt er eine inszenierte Visitenkarte.
Von Niggemeier bis Polenz: In sozialen Netzwerken machen Internetnutzer ihrer Kritik an den Medien Luft. Denn diese vermuteten vorschnell Islamisten hinter den Anschlägen von Norwegen.
Der mutmaßliche norwegische Attentäter hat nach Medienangaben vor den Anschlägen ein 1500 Seiten umfassendes „Manifest“ verfasst und im Internet veröffentlicht.