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Vitamin-D aus der Packungen

© imago/Jochen Tack

Helfen Tabletten vorbeugend?: Studie stellt Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und Corona her

Ein schwerer Krankheitsverlauf ist der israelischen Studie zufolge bei einem Mangel an Vitamin D 14-mal wahrscheinlicher. Die Datenlage ist allerdings schwach.

Vitamin-D-Tabletten zur Vorbeugung einer Corona-Infektion? Zu Beginn der Pandemie mehrten sich Hinweise einer Korrelation von Vitamin-D und einer Infektion mit dem Coronavirus und damit auch wissenschaftlich wenig fundierte Tipps im Internet. Eine Studie aus Israel hat die Vermutung eines Zusammenhangs nun befeuert, auch wenn die Datenlage schwach ist.

In ihrer Studie hat ein Team der Bar Ilan University in Tel Aviv und des Galilee Medical Center in Nahariya die Covid-Verläufe von 1176 Patienten analysiert, die zwischen April 2020 und Februar 2021 mit Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Der „Spiegel“ berichtete zuerst über die Studie.

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Von 253 der fast 1200 Patienten lagen den Forschern teilweise ältere Daten zu deren Vitamin-D-Status vor. Die Patienten wurden von den Forschern nach Vitamin-D-Status und Schwere der Krankheit eingeteilt.

Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Werten und Erkrankunsgschwere

Niedrigere Vitamin-D-Werte wurden dabei häufiger bei solchen Patienten festgestellt, die schwerer an Covid erkrankt waren. Die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf der Krankheit sei damit 14 mal höher bei Menschen, die einen Vitamin-D-Mangel aufweisen, als bei jenen, die nicht unter einer Mangelerscheinungen leider, heißt es in der Studie.

Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass der Vitamin-D-Status eines Patienten ein Indikator dafür sein kann, wie schwer er oder sie an einer Covid-Infektion erkranken könnte. Von einer Kausalität, also davon, dass in diesem Falle ein Vitamin-D-Mangel ursächlich für einen schwereren Verlauf sei, sprechen die Forscher aber nicht. Lediglich von einer Korrelation, also einem Zusammenhang, ist die Rede.

Mithilfe des Sonnenlichts kann der Körper selbst Vitamin-D produzieren.

© imago images/Robert Poorten

Ein Vitamin-D-Mangel kann häufig auch bei Patienten mit anderen gesundheitlichen Probleme gefunden werden, etwa chronischen Stoffwechselerkrankungen oder Adipositas. Diese wiederum haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf bei Corona.

„Dass diese Menschen schwerer erkranken als andere, liegt vermutlich nicht am Vitamin-D-Status, sondern an dem zugrundeliegenden erhöhten Gesundheitsrisiko“, zitiert der Spiegel Martin Smollich vom Institut für Ernährungsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Lübeck.

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Vorsicht bei der Dosierung

Um einen kausalen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Vitamin-D und einer Corona-Infektion zu untersuchen, müssten Forscher ihre Studiendesigns anpassen.

Vitamin-D kann der Körper selbst produzieren. 80 bis 90 Prozent des Vitamins kann in der Haut mithilfe von Sonnenlicht gebildet werden. Die restlichen zehn bis 20 Prozent kommen durch die Ernährung.

Auch über Nahrungsergänzungsmittel kann das Vitamin eingenommen werden. Eine übermäßige Einnahme von Vitamin-D über Nahrungsergänzungsmittel, Medikamente oder speziell angereicherten Lebensmitteln kann aber auch negative Auswirkungen haben und den Stoffwechsel anderer wichtiger Substanzen, etwa Kalzium beeinflussen.

Allerdings muss - so die derzeitige Studienlage - die Substanz dafür sehr viel höher dosiert werden als üblich. Als wichtig bei der Nahrungsergänzung mit Vitamin D gilt auch die gleichzeitige ausreichende Aufnahme von Vitamin K. (Tsp)

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