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Laut Studie berichteten nur 5,4 Prozent der Menschen in der zweiten Lebenshälfte davon, Altersdiskriminierung seit Beginn der Corona-Pandemie erlebt zu haben.

© dpa / Swen Pförtner

Senioren in der Corona-Pandemie: Laut einer Studie erwiesen sich ältere Menschen als besonders widerstandsfähig

Soziales Wohlbefinden und sportliche Aktivitäten haben bei den Senioren in der Corona-Zeit kaum gelitten. Auch besonders einsam fühlten sie sich nicht.

Ältere Menschen in Deutschland haben sich in den Anfängen der Corona-Pandemie eher wenig – zumindest aber nicht stärker als Personen im mittleren Alter – durch die Pandemie bedroht gefühlt. Das geht aus einer am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Studie des Deutschen Zentrums für Altersfragen hervor. Wissenschaftler haben dabei die Befunde des Deutschen Alterssurveys hinsichtlich der indirekten Gesundheitsfolgen in der Pandemie ausgewertet.

Trotz der vielfach ungünstigen Darstellung älterer Menschen als schutzbedürftige Personengruppe berichteten laut Studie nur 5,4 Prozent der Menschen in der zweiten Lebenshälfte davon, Altersdiskriminierung seit Beginn der Corona-Pandemie erlebt zu haben. Hinsichtlich der sportlichen Aktivität und des sozialen Wohlbefindens haben ältere Menschen im Vergleich zu Menschen mittleren Alters keine betonten Verschlechterungen gezeigt.

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Auch beim Thema Einsamkeit waren keine statistisch bedeutsamen Unterschiede zwischen den Altersgruppen nachweisbar. „Die Daten zeigen, dass die Corona-Pandemie in ihren Anfängen zwar tatsächlich das soziale Wohlbefinden erheblich beeinträchtigt hat – die Einsamkeitsrate bei Menschen in der zweiten Lebenshälfte war nach Beginn der Corona-Pandemie deutlich erhöht –, jedoch betrifft diese ungünstige Pandemiefolge keineswegs allein die Ältesten in der Bevölkerung“, betonen die Altersexperten.

Weniger Spaziergänge

Einzig für das Spazierengehen – als eine der wenigen erlaubten Formen des Beisammenseins im öffentlichen Raum in der Corona-Pandemie – und die subjektive Gesundheit zeichnete sich bei älteren Menschen eine ungünstigere Entwicklung ab. Zum einen berichteten die Ältesten vergleichsweise häufiger von einer Verringerung an Spaziergängen als Personen im mittleren Alter. Darüber hinaus zeigten sie einen Rückgang der subjektiven Gesundheit, der bei den Personen im mittleren Alter nicht zu erkennen war.

Der Rückgang an subjektiver Gesundheit bei den Ältesten ist laut Experten allerdings nicht eindeutig auf die Corona-Pandemie zurückführbar und sollte nach Einschätzung der Autoren eher als Verschlechterungstrend eingeordnet werden, der mit dem individuellen Älterwerden einhergegangen ist.

Die Befunde zeigen aus Sicht der Wissenschaftler, dass die ältere Bevölkerung in Deutschland im Hinblick auf viele gesundheitsrelevante Indikatoren widerstandsfähig gegenüber den Herausforderungen des ersten Pandemiejahres gewesen ist und dass beobachtbare ungünstige Entwicklungen – wie beispielsweise der Anstieg an Einsamkeit – nicht an das Lebensalter gebunden sind.

Die Wissenschaftler empfehlen deshalb künftig eine gezieltere Ansprache von Risikogruppen. So müssten Menschen aus verschiedenen Altersgruppen gleichermaßen angesprochen werden, um das Einsamkeitsrisiko zu vermindern. (KNA)

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