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Roter Retter. Der Atomeisbrecher "Jamal" soll die Wissenschaftler und ihr Gerät von der Scholle holen.

© dpa

Erderwärmung: Russland muss Polarstation evakuieren

Die Station driftet auf einer Eisscholle durch die Arktis. Doch der eisige Untergrund ist brüchig. Nun soll ein Atomeisbrecher die 16 Forscher und ihre Geräte bergen.

Russland muss seine Forschungsstation „SP-40“ in der Arktis evakuieren, weil die Eisscholle infolge der steigenden Temperaturen bricht. Ursprünglich sollte die Station auf dem driftenden Eis – am Nordpol gibt es kein Festland – bis September betrieben werden. Nun sehe es aber so aus als werde sie den Sommer nicht überstehen, sagte der Forschungsleiter Wladimir Sokolow der Nachrichtenagentur Ria Novosti.
Gefahr für die 16 Forscher bestehe im Moment nicht. Dennoch habe man sich entschlossen besser jetzt mit der Evakuierung zu beginnen, bevor es zu einer Notsituation kommt. Ende Mai soll der Atomeisbrecher „Jamal“ von Murmansk aus aufbrechen, um bei der Räumung des Lagers zu helfen. Bis zu der Station in der Beaufortsee benötigt das voraussichtlich Schiff zehn Tage, die anschließende Räumung kann drei Wochen dauern.

Den Angaben zufolge betreibt Russland seit 1937 solche Driftstationen, die auf großen Eisschollen im Nordpolargebiet schwimmen und Umweltveränderungen messen sowie ozeanografische Daten erheben. Aufgrund des Klimawandels und damit verbundenen Eisverlusts sei es immer schwieriger, geeignete Schollen für solche Vorhaben zu finden, berichtet Ria Novosti. So musste im April 2012 die Vorgängerstation „SP-39“ auf eine andere Scholle umgesetzt werden, nachdem die erste zu schnell zerbrach. Vor drei Jahren war die Lage ebenfalls kritisch, damals musste „SP-37“ mithilfe eines Eisbrechers evakuiert werden.

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