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Ein Mann lässt sich an einer mobilen Station in München auf Corona testen.

© Christof Stache/AFP

Corona-Inzidenz sinkt auf 1001,5: RKI sieht weiter hohen Infektionsdruck und mahnt an Ostern zur Vorsicht

Den Zenit der Omikron-Welle hält das RKI schon länger für überschritten. Trotzdem sei Vorsicht geboten, mahnen die Experten – auch an den Feiertagen.

Trotz klar überschrittenem Gipfel der aktuellen Coronavirus-Welle mahnt das Robert Koch-Institut (RKI) vor den Osterfeiertagen besonders zu Vorsicht und verantwortungsvollem Verhalten. Der Infektionsdruck bleibe „mit mehr als einer Million innerhalb einer Woche an das RKI übermittelten Covid-19-Fällen weiterhin sehr hoch“, schreibt das RKI im Wochenbericht von Donnerstagabend, der sich vor allem auf Daten aus der vergangenen Woche bezieht. Der weitere Pandemie-Verlauf bleibe wesentlich davon abhängig, ob sich die meisten Menschen umsichtig und rücksichtsvoll verhielten und inwiefern Kontakte zunähmen, hieß es.

Im Wochenvergleich ist die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz laut RKI um 24 Prozent gesunken. Bereits im vorherigen Bericht war ausgewiesen worden, der Höhepunkt der Welle sei inzwischen klar überschritten. Die Inzidenzen in allen Altersgruppen sind demnach zuletzt deutlich zurückgegangen. Erstmals in diesem Jahr habe auch die Zahl der Krankenhaus-Neuaufnahmen von Patientinnen und Patienten mit Covid-19 und einer schweren Atemwegserkrankung in allen Altersgruppen abgenommen, hieß es.

Dennoch seien die Kapazitäten im Gesundheitssystem, besonders im stationären und intensivmedizinischen Bereich, durch zahlreiche Corona-Ausfälle beim Personal weiter stark belastet, stellten die RKI-Gesundheitsexperten heraus.

Der besonders leicht übertragbare Omikron-Subtyp BA.2, der sich bereits in den vergangenen Wochen immer stärker verbreitet hatte, legte dem Bericht zufolge zuletzt noch etwas zu und verursachte nach jüngsten verfügbaren Daten bereits vorletzte Woche rund 93 Prozent der Neuinfektionen. Darauf deutet eine Stichprobe hin.

Im Wochenbericht und auf Twitter wiederholten die RKI-Experten ihre Impfappelle. Insbesondere Risikogruppen und Menschen ab 70 empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) eine zweite Auffrischimpfung zum Schutz vor schwerer Erkrankung.

Zudem sei es dringend geboten, auch über die Feiertage verantwortungsvoll zu handeln. „Unser Verhalten bestimmt das Pandemiegeschehen“, lautete ein RKI-Tweet. Deshalb gelte auch an den Feiertagen: bei Krankheitssymptomen zuhause bleiben, Infektionsschutzmaßnahmen einhalten, weiter Maske tragen und Rücksicht auf Risikogruppen nehmen.

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Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 1001,5 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1015,7 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1181,2 (Vormonat: 1585,4).

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 156.864 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 175.263 Ansteckungen.

Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen nicht oder nicht vollständig. Auch an Feiertagen sind weniger Meldungen zu erwarten. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 212 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 334 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 23.339.311 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag 6,41 an (Mittwoch: 6,49). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen. In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Freitag mit 19 674 300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 132.900. (dpa)

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