zum Hauptinhalt
Die Aorta (rot) nimmt als Hauptschlagader das Blut aus dem Herzen auf und reicht bis ins Becken.

© imago/Science Photo Library

Nicht mehr nur Gefäß: Aorta als Organ eingestuft

Presst das Herz Blut in den Körper, dann fängt eine Arterie den größten Druck zuerst ab: die Aorta. Sie jetzt in den Rang eines Organs zu heben, soll die Versorgung gefährlicher Erkrankungen verbessern.

Sauerstoffreiches Blut gelangt vom Herzen zunächst in die Aorta, die größte Arterie des Körpers. Jetzt wird sie als eigenständiges Organ eingestuft. Damit soll die Behandlung von lebensgefährlichen Erkrankungen der Hauptschlagader verbessert werden.

„Die Anerkennung als Organ hebt die Aorta auf eine Stufe mit Herz, Lunge oder Gehirn“, sagte Martin Czerny vom Universitätsklinikum Freiburg. Der neue Status sei „ein großer Schritt“ und in den Leitlinien zu aortenchirurgischen Behandlungen der Europäischen Gesellschaft für Herz-Thorax-Chirurgie (EACTS) und der US-amerikanischen Society of Thoracic Surgeons (STS) festgelegt worden.

Relevant ist die Einstufung vor allem für Ärzte und Kliniken: Bislang war es üblich, dass Erkrankungen der Aorta je nach Art und Lage entweder in der Herzchirurgie oder in der Gefäßchirurgie behandelt werden. „Die neuen Leitlinien empfehlen klar die Versorgung der Aorta in einem eigenen Fachgebiet zu bündeln, natürlich in enger Abstimmung mit anderen Fachbereichen“, erklärte Czerny, Ärztlicher Direktor der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Universitäts-Herzzentrum. Die Behandlung, etwa von Aortenrissen oder Aneurysmen, werde dadurch verbessert.

Die Aorta transportiert sauerstoffreiches Blut aus dem Herzen in den Körper, reicht von der linken Herzkammer bis zu Gefäßen im Beckenbereich und reguliert Blutdruck und Blutflussgeschwindigkeit. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false