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Studierende und Lehrende vor dem Auditorium Maximum der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder).

© IMAGO

Neuland für die Europa-Universität: Digitaler Aufbruch an der Viadrina

Brandenburg fördert den Aufbau der New School for Digital Studies in Frankfurt (Oder) mit vier Millionen bis 2023. Zuvor war das Projekt lange umstritten.

Die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) erfindet sich neu – mit der European New School for Digital Studies (ENS). Die künftige Fakultät rund um das Thema Digitalisierung soll bis 2023 mit einem jährlichen Millionenzuschuss des Landes Brandenburg neben der juristischen, der kulturwissenschaftlichen und der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät aufgebaut werden. Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD) und Viadrina-Präsidentin Julia von Blumenthal unterzeichneten am Donnerstag eine entsprechende Vereinbarung. Insgesamt fördert das Land das Projekt der ENS mit zunächst 4,16 Millionen Euro.

Die New School wurde gemeinsam mit der   Universität Poznan konzipiert, mit der die Viadrina seit 1998 das Collegium Polonicum in Frankfurts Nachbarstadt Slubice betreibt. Um die Neuausrichtung war zuvor jahrelang gestritten worden. Unter dem früheren Viadrina-Chef Gunter Pleuger entstand der Plan für eine gemeinsame Fakultät mit Poznan zum Thema der europäischen Einigung. Pleugers Nachfolger Alexander Wöll jedoch setzte auf das Zukunftsthema der Digital Studies, was inhaltlich allerdings Neuland für die Viadrina bedeutete. Zunächst war das Wissenschaftsministerium auch keineswegs überzeugt; Wöll trat Ende 2017zurück.

Kooperation mit der Uni Poznan noch unter Vorbehalt

Julia von Blumenthal, die neue Viadrina-Präsidentin bekannte sich sogleich zum Digitalisierungs-Schwerpunkt als „Zukunftsthema, das alle europäischen Gesellschaften und Ökonomien verändern wird“. Am Donnerstag konnte sie den Beginn der Aufbauphase der ENS verkünden, vier Professuren für Informationsmanagement und digitale Transformation, Recht und Ethik der digitalen Gesellschaft, Techniksoziologie sowie Politische Theorie und digitale Demokratie sollten umgehend ausgeschrieben werden. Aus der einst geplanten gemeinsamen Fakultät mit Poznan ist nun ein „Kooperationsprojekt“ geworden. Starten soll die ENS im Wintersemester 2010/21 mit einem „Master of Digital Entrepreneurship“.

Die Beteiligung der Adam-Mickiewicz-Universität an dem Studiengang steht noch unter dem Vorbehalt, dass das polnische Wissenschaftsministerium zustimmt, erklärte Tadeusz Wallas, Prorektor der Adam-Mickiewicz-Universität Poznań für das Collegium Polonicum. Seine Universität arbeite derzeit an einem solchen Antrag.

Wissenschaftsministerin Münch lobte das hochaktuelle Thema des neuen Viadrina-Bereichs. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), Polenkoordinator der Bundesregierung, hob die „Stärkung der deutsch-polnischen Wissenschaftskooperation“ hervor, die auf die Region ausstrahlen werde.

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