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84 Prozent der internationalen Studierenden würde Deutschland als Studienort weiterempfehlen.

© Patrick Pleul/dpa

Neue Hochschul-Umfrage: Internationale Studierende empfehlen Deutschland

Internationale Studierende fühlen sich wohler in Deutschland als noch vor einigen Jahren - die meisten würden es als Studienstandort weiterempfehlen. Das ergibt eine neue Studie.

Internationale Studierende fühlen sich willkommen und wohl in Deutschland. Das zeigt eine neue Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, die das Studentenwerk und das Bundesbildungsministerium in Auftrag gegeben haben. Demnach würden 84 Prozent der ausländischen Studierenden ihren Freunden Deutschland als Studienstandort weiterempfehlen. Dies ist eine deutliche Steigerung gegenüber dem Jahr 2012. Damals lag der Wert noch bei 60 Prozent.

Ein Grund für den Anstieg könnte sein, dass sich die Studiensituation für internationale Studierende verbessert hat. So beklagten sich 2012 noch 41 Prozent der Befragten, sie hätten Probleme, sich im deutschen Studiensystem zu orientieren. Heute sagen das nur 25 Prozent. Den Studierenden fällt es auch leichter, Kontakt zu Hochschullehrkäften aufzubauen. Von Problemen berichten hier nur noch 13 Prozent (2012: 28 Prozent).

Wenige fühlen sich vom Studium überfordert

Nur 18 Prozent sagen, sie würde das Studium überfordern (2012: 31 Prozent). Insgesamt vergeben die Befragten gute Noten für studienbegleitende Tutorien, Deutschkurse und fachliche Vorbereitungskurse. Ob die Studierenden womöglich zunehmend Diskriminierungserfahrungen machen, wurde nicht abgefragt.

Befragt wurden rund 3600 Studierende. Insgesamt sind gut 250 000 internationale Studierende an Hochschulen in Deutschland eingeschrieben. Über zwei Drittel stammen aus Ländern mit einem mittleren und hohen Durchschnittseinkommen. Die meisten kommen in der zweiten Phase ihres Studiums nach Deutschland. So besitzen fast zwei Drittel bereits einen Hochschulabschluss. Etwa die Hälfte der internationalen Studierenden studiert MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaften). Diese Fächer sind also im Vergleich zu den inländischen Studierenden überrepräsentiert: Unter diesen gibt es nur 41 Prozent MINT-Studierende.

Ein Problem: die Wohnungssuche

Ein Problem, das internationale und inländische Studierende gleichermaßen betrifft: die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt. Der Anteil der internationalen Studierenden, die nur schwer ein Zimmer oder eine Wohnung finden, ist von 31 Prozent im Jahr 2009 auf 47 Prozent im Jahr 2016 gestiegen. Die Forscher deuten dies als einen Hinweis auf die prekäre Entwicklung am Wohnungsmarkt.

Internationale Studierende betrifft das Problem dabei noch einmal härter, weil sie weniger Geld als einheimische Studierende zur Verfügung haben: Mit durchschnittlich 776 Euro im Monat haben sie 140 Euro weniger zur Verfügung. Nebenher arbeiten 49 Prozent von ihnen, weil Stipendien und das Geld der Familie nicht ausreichen.

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