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Protestierende beim Klimastreik in Berlin

© John MacDougal/AFP

Klimastreik an Universitäten: Studierende protestieren - und bieten alternative Vorlesungen an

Streiks und Workshops gegen die Klimakatastrophe: Die Bewegung "Students for Future" ruft ab dem 25. November zur bundesweiten Aktionswoche auf.

„Das Klimapäckchen der Bundesregierung ist ein Witz oder pure Ignoranz“, sagt Lea Knoff. Die 23-jährige Studentin aus Leipzig ist Mitglied der Bewegung „Students for Future“, die für die Woche ab dem 25. November an Hochschulen im ganzen Bundesgebiet zum Streik für den Klimaschutz aufruft. Gemeinsam mit vielen anderen gesellschaftlichen Gruppen wolle man ein starkes Zeichen setzen, erklärt die Aktivisten auf der Pressekonferenz zur Klimastreikwoche, die in den globalen Klimastreiktag am 29. November mündet.

Unterstützung aus der Wissenschaft

Unterstützt wird der Aufruf nicht nur von „Fridays for Future“ und der Gewerkschaftsjugend von Verdi, sondern auch von mehreren hundert Professorinnen und Dozenten. Diese wollen in der Streikwoche keine regulären Lehrveranstaltungen anbieten und appellieren an die Hochschulleitungen, den Lehrbetrieb auszusetzen. Stattdessen soll es mit der „Public Climate School“ ein umfassendes Alternativprogramm geben (das Programm an den Berliner Unis findet sich hier).
Morgens werden Workshops für Schülerinnen und Schüler angeboten, um die Fridays for Future-Gruppen einzubeziehen. Anschließend gibt es bis zum Nachmittag Seminare und Workshops für Studierende. Am Abend folgen Vorträge und Podiumsdiskussionen, die auch arbeitenden Menschen jenseits der Uni die Möglichkeit bieten sollen, mitzudiskutieren. Die Tage klingen jeweils mit der „Klimakneipe“ aus – zum Kennenlernen und Pläne schmieden.

In der Klimastreikwoche gehe es nicht nur darum, maximalen Druck auf die Politik auszuüben, damit sie eines der größten Probleme der jüngeren Menschheitsgeschichte endlich ernst nehme, sagen die Veranstalter. Man verstehe die „Public Climate School“ auch als „Labor für soziale und nachhaltige Zukunftsentwürfe“.

Raum für offene Diskussionen

Auch die 250 Erstunterzeichner des Unterstützungsaufrufs aus der Wissenschaft wollen einen Raum für kritische Bildung und offene Diskussionen schaffen. Damit könnten die Hochschulen dem ihnen jetzt von der Hochschulrektorenkonferenz zugeschriebenen Auftrag gerecht werden, „als Zentren demokratischer Kultur zur produktiven Diskussion um die Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen beizutragen“, erklärten die Wissenschaftler.

Die Studierenden wollten also keineswegs gegen die Hochschulen streiken, betont Lea Knoff. Vielmehr seien die Students for Future darum bemüht, so viele Hochschulmitglieder wie möglich ins Boot holen und den dringend gebotenen Protest auf eine breite gesellschaftliche Basis zu stellen. Durch kollektives Handeln könne man die Klimakatastrophe womöglich doch noch abwenden.

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