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Arbeit in einem wissenschaftlichen Labor

© mauritius images / Science Photo Library

„Keine Raketenwissenschaft“: Wie ein TU-Labor mit einfachen Maßnahmen viel Energie spart

Kühlschränke geschickter nutzen, Standby aktivieren, besser aufräumen: TU-Beschäftigte der Angewandten Biochemie haben für die „Green-Lab“-Zertifizierung Stromsparpotenziale aufgedeckt.

Einen Schritt in Richtung Klimaneutralität geht die Angewandte Biochemie an der Technischen Universität (TU Berlin). Insgesamt ein Drittel der gesamten Stromkosten will Fachbereichsleiter Professor Jens Kurreck mit seinem Team einsparen. Den größten Energiefressern sind die Wissenschaftler:innen im Rahmen einer Zertifizierung durch das gemeinnützige Programm „My Green Lab“ auf die Spur gekommen.

Schon in der Ausgangsevaluation hätte sein Bereich den Bronzestatus erreicht, sagt Jens Kurreck. Damit wird das Labor zum ersten „Green Lab“ an der TU. Drei Berliner Labore haben die Auszeichnung bereits erhalten, weitere sind in der Zertifizierung. Die Organisation wird von den Vereinten Nationen in ihrer Kampagne „Race to Zero“ als wichtiger Akteur genannt, um medizinisch-pharmazeutische Firmen und Labore bis 2050 klimaneutral zu machen.

Viele der Maßnahmen seien „keine Raketenwissenschaft“, kommentiert Mitarbeiter Bernd Krostitz: „Und trotzdem kommt man auf viele Einsparmöglichkeiten erstmal nicht.“

Mit anonymen Befragungen der Mitarbeitenden und Verbrauchsmessungen wurden die größten Energiefresser im Labor gefunden: Die Kühl- und Gefrierschränke, von denen zwei als sogenannte Ultratiefkühler unter anderem Viren bei minus 80 Grad konservieren.

Ein Viertel des gesamten Stromverbrauchs im Fachgebiet ziehen allein diese Geräte, deren Benutzung sich verbessern lässt. Zum einen kann die Temperatur leicht erhöht werden. Ganz wichtig ist das Aufräumen: „Wenn Sie bei offener Tür minutenlang Proben suchen, geht viel Wärme auf den Inhalt über“, sagt Jens Kurreck.

Ähnlich wie bei Waschmaschinen im Haushalt lässt sich bei der Benutzung der sogenannten Autoklaven viel Energie sparen. Die großen Maschinen, die bei 134 Grad Celsius biologischen Abfall unschädlich machen, sollen nur noch laufen, wenn sie voll befüllt werden können. Auch durch den bewussten Umgang mit den sterilen Werkbänken lässt sich viel Energie sparen, wenn sie von Mitarbeitenden bei längeren Unterbrechungen ausgestellt werden.

Wenn ein Drittel der Stromkosten im Fachbereich eingespart wird, profitiert davon nicht nur das Klima, wie Kurreck meint: „Denn wenn die Uni Geld spart, sichert das unsere Grundfinanzierung.“

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