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Andere EU-Staaten stehen bei der Gleichstellung in der Wissenschaft besser da.

© imago images / Westend61

Hochschule: Grüne wollen Geschlechterforschung stärken

Gender-Forschung müssen konsequenter unterstützt werden, fordern die Grünen - im EU-Vergleich stehe Deutschland schwach da.

Angesichts der Angriffe von rechts auf die Geschlechterforschung fordern die Grünen die Bundesregierung auf, das Themenfeld zu stärken. Bei Drohungen und Anfeindungen „darf die Bundesregierung die Betroffenen und Wissenschaftseinrichtungen nicht allein lassen“, erklärt Kai Gehring, wissenschaftspolitischer Sprecher der grünen Bundestagsfraktion. Insgesamt stehe Deutschland im EU-Vergleich bei der Förderung der Gender- und Geschlechterforschung schlecht da, wie ein Monitoring zum gemeinsamen europäischen Forschungsraum zeige.

Gehring beruft sich auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage seiner Fraktion. Daraus geht hervor, dass – anders als von Gegnern oft insinuiert – Genderforschung nur zu einem ganz geringen Anteil von der öffentlichen Forschungsförderung profitiert.

0,7 Prozent der DFG-Mittel gehen an Gender-Projekte

So förderte die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Jahr 2019 Forschungsvorhaben mit Genderfokus mit 19,5 Millionen Euro – das sind 0,7 Prozent des DFG-Gesamtetats von mehr als 2,8 Milliarden Euro. Die Mittel teilten sich auf 267 Projekte auf. Im Jahr zuvor lag die Summe mit 16,8 Millionen Euro noch niedriger.

Das Monitoring zum EU-Forschungsraum, ebenfalls aus dem Jahr 2018, zeigte, dass Deutschland vor allem bei der Verankerung von Geschlechterthemen in der Forschung schwächer als der EU-Schnitt dasteht – was in geringerem Maße auch für den Frauenanteil unter hochrangigen Positionen in der Wissenschaft gilt.

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Gehring und die Grünen fordern daher einen eigenen Förderschwerpunkt und Nachwuchsförderung für die Geschlechterforschung, „damit Forscherinnen und Forscher hierzulande endlich die verlässlichen Strukturen und guten Arbeitsbedingungen bekommen, die sie benötigen und die woanders üblich sind“.

Der Bund verweist in seiner Antwort auf eine Reihe von bereits existierenden Initiativen – und stellt klar, dass er der Geschlechterforschung „eine große Bedeutung“ beimesse. Deren Ergebnisse würden „wichtige Beiträge zur Weiterentwicklung gesellschaftspolitischer Fragestellungen“ leisten.

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