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Eine Familie Nördlicher Weißwangen-Schopfgibbons (Nomascus leucogenys) im Regenwald von Yexianggu, China. Nachwuchs wird zunächst blond geboren, nach einem halben Jahr wird das Fell jedoch schwarz. Nur die Weibchen werden nach etwa sechs Jahre, zur Geschlechtsreife, wieder blond.

© Heather Angel/Natural Visions

Gibbon-Genom: Evolution zog den Gibbons die Arme lang

Mutationen in Genen für Muskelaufbau und Skelettentwicklung erleichterten Gibbons das Hangeln durch den Regenwald.

Gibbons sind für ihre langen Arme bekannt, mit denen sie elegant von Ast zu Ast schwingen. Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung des Deutschen Primatenzentrums in Göttingen hat jetzt das Erbgut der Affen entziffert und herausgefunden, welche Genveränderungen diese Arme im Laufe der Evolution geformt haben.

Chromosomale Unordnung

Das Team um Lucia Carbone vom Oregon National Primate Research Center in Beaverton, USA, analysierte das Erbgut verschiedener Gibbon-Arten. Dabei stellte es fest, dass sich der Aufbau des Genoms in relativ kurzer Zeit gravierend geändert hat. Zwar gleiche die genetische Information der Gibbons der menschlichen, wird Christian Roos vom Deutschen Primatenzentrum in einer Mitteilung zur Studie zitiert. „Allerdings sind große Teile der DNA und damit viele Gene auf den einzelnen Chromosomen anders angeordnet.“

Vermutlich passierte das, nachdem sich die Entwicklungslinie der Gibbons von der der Menschenaffen trennte, berichten die Wissenschaftler im Fachblatt „Nature“. Ursache der „chromosomalen Unordnung“ sei vermutlich ein sogenanntes springendes DNA-Element. Dieses LAVA-Transposon wird an unterschiedlichen Stellen in das Genom eingebaut.

Das Erbgut von Asteriks, die wie ihr Nachwuchs Rossy zu den Nördlichen Weißwangen-Schopfgibbons (Nomascus leucogenys) gehört, wurde für Genomanalysen verwendet.

© Gabriella Skollar

Einige Genvarianten wurden in der Evolution der Gibbons bevorzugt an die Nachkommen weitergegeben. Darunter solche, die offenbar die Entwicklung der hangelnden Fortbewegung begünstigten, indem sie die Entwicklung der Gliedmaßen steuern oder für Proteine in Muskeln und Sehnen kodieren. dpa

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