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Wegweiser an der Humboldt-Uni.

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Ab Anfang Juni: Erste Öffnungsschritte für Berliner Hochschulen

Es gibt einen Öffnungsplan für die Berliner Hochschulen. Ab Anfang Juni öffnen Mensen und Bibliotheken, größere Gruppen sollen auf dem Campus zugelassen werden.

Mit dem Leben auf dem Campus soll es in Berlin ab Ende kommender Woche schrittweise wieder losgehen. Dann öffnen zum Beispiel die Mensen und die Bibliotheken.

Einen entsprechenden Plan stellte der Regierende Bürgermeister und Wissenschaftssenator Michael Müller (SPD) am Mittwoch vor. „Ich freue mich sehr, dass wir angesichts der sinkenden Infektionszahlen und etablierter Teststrategien auch wieder mehr Präsenz an unseren Hochschulen ermöglichen“, sagte Müller in der Humboldt-Universität. Müller hatte zu dem Anlass gemeinsam mit HU-Präsidentin Sabine Kunst erstmals seit Monaten wieder zu einer Präsenzpressekonferenz im Bereich Wissenschaft geladen.

Die rund 200.000 Studierenden können dann ab Anfang Juni nach und nach wieder die Infrastrukturen der Hochschulen nutzen – auch wenn ein größerer Teil der Lehre weiterhin digital stattfinden dürfte. Ab 4. Juni öffnen zunächst die Lesesäle und Arbeitsplätze der Hochschulbibliotheken, allerdings mit Platzbeschränkungen. Studierende und Forschende müssen dafür vorab einen Termin gebucht haben.

Gleiches gilt für die PC-Pools der Bibliotheken und die Rechenzentren. Voraussetzung für alle Angebote ist, dass die Besucher:innen einen negativen Schnelltest vorweisen können und die üblichen Hygienekonzepte beachten, also genug Abstand halten und in geschlossenen Räumen FFP2-Masken tragen. Auch die Mensen öffnen mit dem Prinzip „Click&Collect“ wieder.

Lerngruppen bis 25 Personen

Neu ist zudem, dass Lehrkräfte ihre Veranstaltungen in Gruppen mit bis zu 25 Personen in Präsenz anbieten dürfen. Auch hierfür sind negative Corona-Tests nötig. Ab 18. Juni können Seminare und Vorlesungen unter denselben Bedingungen – und bei niedrigen Inzidenzwerten – sogar mit bis zu 40 Personen vor Ort stattfinden, ebenso Prüfungen.

Wie viele Lehrende ihre Veranstaltungen wenige Wochen vor Ende des Sommersemesters tatsächlich auf den Campus verlegen werden, ist noch nicht klar. Das dürfte einerseits von der individuellen Bereitschaft der Lehrenden abhängen, spontan umzuplanen.

Raumkapazitäten erschweren die Planung

Vor allem aber ist die Frage der Präsenzkurse an die dafür nötigen Raumkapazitäten geknüpft: Hörsäle können wegen der Abstandsregeln nicht einfach wie vor der Pandemie genutzt werden. Zudem muss Studierenden eine digitale Teilnahme auch bei den Kursen weiter möglich sein, die wieder vor Ort angeboten werden, was die Planung noch mehr erschweren dürfte. Damit sollen nicht diejenigen Studierenden ausgeschlossen werden, die aus gesundheitlichen Gründen Kontakte meiden müssen – oder jene, die während der Pandemie aus Berlin weggezogen sind und noch nicht auf dem Campus erscheinen können.

Bei Prüfungen werden sich die Lehrkräfte allerdings entscheiden müssen, ob sie diese in Anwesenheit oder in digitaler Form durchführten, sagte HU-Präsidentin Kunst, die aktuell den Vorsitz der Landesrektorenkonferenz innehat. Dennoch können Studierende auch hier eine Präsenzprüfung weiterhin ablehnen. Sie sollen dann einen digitalen Nachholtermin erhalten, ohne dass ein Fehlversuch verzeichnet wird.

Staatssekretär Steffen Krach (SPD) hob mit Blick auf die schwierigen Studienumstände hervor, dass das Sommersemester in Berlin wie die letzten zwei Semester ebenfalls nicht als Fachsemester gezählt werden wird.

Impfungen für Studierenden noch unklar

Angesichts der prekären Lebenssituation vieler junger Erwachsener, die ihren Job verloren, unter beengten Bedingungen lebten oder ohne Kinderbetreuung auskommen müssten, drückte Michael Müller seine „Hochachtung“ dafür aus, „was die Studierenden geleistet haben“. Seinen Dank richtete er auch an alle Beschäftigten der Berliner Hochschulen.

Große Hoffnung legte Müller besonders auf das Wintersemester. Bei „niedriger Inzidenz und hoher Impfquote“ soll dies laut Senatskanzlei möglichst weitgehend aus Präsenzlehre bestehen. Was Impfangebote für Studierende angeht, gibt es seitens des Senats allerdings weiterhin keine konkreten Pläne.

Eva Murasov

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