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Die Ergebnisse zeigen, dass das Spielen eines Musikinstruments, insbesondere Klavier oder Keyboard, mit einer Verbesserung des Gedächtnisses und der Fähigkeit, komplexe Aufgaben zu lösen, verbunden ist.

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Lebenslang im Takt: Musizieren hält das Gehirn gesund

Das Spielen eines Musikinstruments oder Singen könnten dazu beitragen, das Gehirn im Alter fit zu halten. Ein Instrument scheint besonders viele Vorteile zu bringen.

Das Spielen eines Instruments kann einen tiefgreifenden und vor allem lang anhaltenden Einfluss auf das Gehirn haben. Darauf deuten Ergebnisse einer im Fachmagazin „International Journal of Geriatric Psychiatry“ veröffentlichten Studie. Ein britisches Forschungsteam der University of Exeter hat Daten von mehr als 1100 Erwachsenen im Alter von über 40 Jahren ausgewertet, um die Effekte des Musizierens oder Singens auf das Gehirn zu untersuchen (83 Prozent Frauen, Durchschnittsalter 68 Jahre).

„Die Förderung der musikalischen Bildung könnte ein wertvoller Bestandteil von Initiativen im Bereich der öffentlichen Gesundheit sein“, sagte Anne Corbett, Studienleiterin und Demenzforscherin an der University of Exeter. Ältere Erwachsene könnten dazu ermutigt werden, zur Musik zurückzukehren, ihr Demenzrisiko proaktiv zu verringern und ihr Gehirn gesund zu halten.

Klavierspielen hat besonders viele Vorteile

Die Probandinnen und Probanden waren Teil der britischen Bevölkerungsstudie „Protect“, die seit zehn Jahren läuft. Sie hatten bereits mehrere Tests zu ihren kognitiven Fähigkeiten, also ihrem Arbeitsgedächtnis und seinen exekutiven Funktionen, absolviert. Darunter fallen alle geistigen Aktivitäten, die Organisation, Planung, Problemlösung oder die Entscheidungsfindung erfordern.

Für die aktuelle Studie sollten die Teilnehmenden zusätzlich ihre eigene musikalische Kompetenz bewerten. Sie sollten unter anderem angeben, welches Instrument sie spielten und seit wie vielen Jahren sie das taten, wie viele Jahre musikalischer Ausbildung sie absolviert hatten, wie gut sie im Takt klatschen konnten, wie viele Stunden pro Woche sie Musik hörten oder auch, ob sie in einem Chor oder einer Band gesungen hatten. Die Forscher verglichen die Daten der Teilnehmenden, die sich in ihrem Leben in irgendeiner Weise mit Musik beschäftigt hatten, mit denen derjenigen, die dies nie getan hatten.

Die Ergebnisse zeigen, dass das Spielen eines Musikinstruments, insbesondere Klavier oder Keyboard, mit einer Verbesserung des Gedächtnisses und der Fähigkeit, komplexe Aufgaben zu lösen, verbunden ist. Je länger das Musizieren bis ins hohe Alter fortgesetzt wird, desto größer wird der Nutzen, resümieren die Forschenden.

Auch zwischen Singen und guter Gehirngesundheit besteht demnach ein Zusammenhang. Dies könnte allerdings auch auf die sozialen Faktoren der Zugehörigkeit zu einem Chor zurückzuführen sein, räumt das Team ein, zieht aber den Schluss, dass Musikalität dazu beitragen könnte, das Gehirn fit zu halten. Das Ergebnis steht im Einklang mit vielen weiteren Studien zu diesem Thema.

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