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Auf englischen Covid-Intensivstationen befinden sich zahlreiche ungeimpfte Schwangere.

© picture alliance/dpa/PA Wire

Covid-19-Intensivstationen in England: Ein Fünftel der beatmeten Patienten sind ungeimpfte Schwangere

Die kritischste Belastungsphase auf englischen Covid-19-Intensivstationen scheint vorbei. Der Anteil an schwangeren Patientinnen steigt jedoch deutlich.

Mehr als anderthalb Jahre nach Ausbruch der Covid-19-Pandemie in England befinden sich auf den Corona-Intensivstationen des Landes offenbar markant viele Schwangere, die nicht gegen das Coronavirus geimpft sind.

Wie der staatliche Gesundheitsdienst NHS unter Berufung auf eigene Daten mitteilt, macht diese Gruppe fast 20 Prozent der schwerstkranken englischen Covid-19-Patienten aus.

Den Angaben zufolge ist seit Juli durchschnittlich eine von fünf Patientinnen und Patienten, die durch sogenannte ECMO-Geräte oder Lungen-Bypässe künstlich beatmet werden mussten, ungeimpft und schwanger gewesen.

Allein auf Frauen betrachtet ist der Anteil der ungeimpften Schwangeren an Beatmungsgeräten demnach sogar noch höher gewesen. Den NHS-Daten zufolge machten sie in der Gruppe der 16- bis 49-jährigen Intensivpatientinnen 32 Prozent aus – also rund ein Drittel. Noch im März 2020 habe der Wert bei nur sechs Prozent gelegen, heißt es.

Zehntausende schwangere Engländerinnen bereits geimpft

Insgesamt befinden sich jüngsten Angaben der britischen Regierung zufolge 621 Menschen in englischen Intensivbetten mit Beatmungsgeräten. Der bisherige Höchstwert wurde Ende Januar mit 3736 erreicht, obgleich dieser Wert nur für England und nicht allgemein Großbritannien gilt.

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Zum Vergleich: Laut dem aktuellen Tagesreport des Divi-Intensivregisters werden in Deutschland derzeit 768 Intensivpatienten künstlich beatmet, hier datiert der Höchstwert von Anfang Januar mit 3211.

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Die Zahl der englischen Komplett-Geimpften beträgt momentan rund 37,8 Millionen. Das entspricht in dem 56-Millionen-Landesteil des Vereinigten Königreichs einer Quote von mehr als 67 Prozent.

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Bereits seit April gilt in England eine allgemeine Impfempfehlung für Schwangere und Stillende, in Deutschland hatte die Ständige Impfkommission (Stiko) diese im September ausgesprochen.

[Lesen Sie hier eine Einordnung zum Thema: Schutz für Mutter und Kind – Worauf die Impfempfehlung für Schwangere und Stillende beruht (T+)]

Seit der Zulassung von Impfungen für Schwangere in England haben den jüngsten NHS-Daten zufolge mehr als 81.000 werdende Mütter eine erste Impfdosis erhalten, etwa 65.000 sind demnach zweifach gegen Covid-19 geimpft.

Dennoch müsse „noch mehr getan werden“, erklärte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid mit Blick auf die jüngsten NHS-Erhebungen. Die „sehr traurigen“ Daten zeigten Javid zufolge, „wie wichtig es ist, dass sich werdende Mütter impfen lassen, um sich und ihre Babys zu schützen“.

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Der englische Hebammen-Verband warb ebenfalls für die Immunisierung von Schwangeren. Die Zahlen seien „eine weitere deutliche Erinnerung daran, dass die Covid-19-Impfung Sie, Ihr Baby und Ihre Angehörigen vor dem Krankenhaus bewahren kann“, wird die Vorsitzende Jacqueline Dunkley-Bent in der Mitteilung zitiert.

Auch Stiko sieht erhöhtes Risiko

Für deutsche Adressatinnen hat die Stiko eine ähnliche Botschaft. So sei eine Schwangerschaft „per se ein relevanter Risikofaktor für schwere Covid-19-Verläufe“, heißt es in ihrer Impfempfehlung im Epidemiologischen Bulletin 38 des RKI von Ende September.

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Zugleich verweist die Stiko in dem Dokument auf zwei Gesichtspunkte. Zum einen räumt sie eine noch „begrenzte Datenlage zur Sicherheit der Covid-19-Impfung in der Schwangerschaft“ ein.

Zum anderen heißt es in dem Bulletin: „Im Vergleich zu nicht-schwangeren Frauen gleichen Alters hatten schwangere Frauen ein zwei- bis fünffach erhöhtes Risiko auf eine Intensivstation aufgenommen zu werden und ein zweieinhalbfach erhöhtes Risiko für eine invasive Beatmung.“ Die NHS bezeichnete in der Mitteilung die Covid-19-Impfung für Schwangere als sicher. Demnach sei es bei mehr als 100.000 Schwangerschafts-Impfungen in England und Schottland sowie weiteren 160.000 in den USA „zu keinen Folgeschäden für den Fötus oder das Kind gekommen“.

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