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Blutentnahmeröhrchen mit Blutproben für einen Corona-Antikörper-Test (Symbolbild).

© Marijan Murat/dpa

Studie aus Hong Kong: Corona-Patient soll sich nachweislich ein zweites Mal infiziert haben

Zum ersten Mal wurde nachgewiesen, dass ein Corona-Patient sich ein weiteres Mal infiziert hat. Das könnte auf eine geringer Antikörperbildung hindeuten.

Forscher aus Hong Kong sollem erstmals einen Covid-19-Patienten identifiziert haben, der sich ein zweites Mal mit dem Coronavirus angesteckt hat. Die Wissenschaftlerinnen der Universität Hong Kong haben in einer Fallstudie mit dem Patienten nachgewiesen, dass sich das Genom des Coronavirus bei der ersten Infektion von dem der zweiten Infektion unterscheidet.

Das deutet darauf hin, dass die Antikörper gegen das Virus bei manchen Infizierten nach einigen Monaten schwinden und so eine zweite Infektion wieder möglich ist. 

Bei dem Patienten handelt es sich dem Forschungsteam zufolge um einen "offensichtlich jungen und gesunden" Patienten. Der "New York Times" zufolge ist der Patient 33 Jahre alt und hatte bei seiner ersten Infektion nur milde Symptome. Beim zweiten Mal wies der Patient gar keine Symptome auf. Die zweite Infektion wurde festgestellt, als der 33-Jährige aus Spanien wiederkehrte und routinemäßig auf das Virus getestet wurde. Die Infektionen ereigneten sich im Abstand von viereinhalb Monaten.

Beim Vergleich der Virusgenome wurden 24 unterschiedliche Nukleoide, also Zellkerne, gefunden. Bei neun Proteinen wurden zudem Unterschiede zwischen dem Virus der ersten und der zweiten Infektion festgestellt.

Daraus leitet das Forschungsteam ab, dass eine Neuinfektion bereits angesteckter Patienten nach nur wenigen Monaten möglich ist. SARS-CoV-2 könnte also in der menschlichen Population weiterbestehen, wie andere Coronaviren auch. Zunächst hatten Wissenschaftler vermutet, der menschliche Körper würde bei einer Ansteckung mit SARS-CoV-2, ähnlich wie bei den Viren SARS und MERS, eine längere Immunität aufbauen.

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Die Ergebnisse bedeuten auch, dass bereits Infizierte sich genauso an die Hygienemaßnahmen halten müssen, um eine zweite Infektion zu vermeiden, wie Nicht-Infizierte. Die Forscher empfehlen demnach auch Patienten, die bereits eine Coronavirus-Infektion hinter sich haben, sich impfen zu lassen, sobald ein entsprechendes Mittel zugelassen ist.

Zuvor hatte es bereits mehrere Berichte von Ärzten über Zweitinfektionen in den USA gegeben, aber keiner dieser Fälle war bisher bestätigt worden.

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