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Astronomie: Blick in die Hülle erdähnlicher Planeten

Zwei 39 Lichtjahre von der Erde entfernte Exoplaneten könnten der Venus ähneln.

Von Rainer Kayser, dpa

Das zeigen Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop „Hubble“ durch ein internationales Forscherteam, die erstmals einen Blick in die Atmosphäre dieser Planeten erlaubten. Eine ausgedehnte Hülle aus Wasserstoff lasse sich ausschließen, berichten die Wissenschaftler im Fachblatt „Nature“, aber es seien immer noch unterschiedliche chemische Zusammensetzungen denkbar.

„Wir sollten bald in der Lage sein, zwischen diesen Möglichkeiten zu unterscheiden“, schreiben Julien de Wit vom Massachusetts Institute of Technology im US-amerikanischen Cambridge und seine Kollegen. Das Team beobachtete mit Hubble den gleichzeitigen Transit von zwei Planeten des Zwergsterns Trappist-1. Bei einem Transit zieht ein Planet von der Erde aus gesehen vor seinem Stern vorüber. Dabei geht ein Teil des Sternenlichts durch die Atmosphären der Planeten hindurch. Die teilweise Absorption der Strahlung liefert den Forschern dann Informationen über die chemische Zusammensetzung der Lufthüllen.

Die von de Wit und seinen Kollegen beobachtete Absorption zeigt keine auffälligen Strukturen. Daraus schließen die Forscher, dass die beiden Planeten keine ausgedehnten wolkenlosen Gashüllen aus Wasserstoff besitzen. Diese würden sich durch charakteristische Absorptionen des Wasserstoffs verraten. Möglich seien wolkenlose Atmosphären aus Wasserdampf oder Lufthüllen aus Kohlendioxid mit Wolken in der oberen Atmosphäre. Eine solche Atmosphäre besitzt in unserem Sonnensystem die Venus.

Der Stern Trappist-1 wird von gleich drei etwa erdgroßen Planeten umkreist. Er besitzt nur acht Prozent der Masse unserer Sonne und ist etwa so groß wie der Planet Jupiter. Aufgrund seiner geringen Leuchtkraft liegt die lebensfreundliche Zone sehr nahe am Stern.

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