zum Hauptinhalt
Der Berliner Verbund vergibt neue Projektmittel.

© HU/Stefan Klenke

Ausschreibung des Universitätsverbunds: Berlin sucht „Innovationen mit Verantwortung“

Zusammen mit der Stadtbevölkerung hat die Berlin University Alliance ein neues Oberthema gefunden. Jetzt können sich Wissenschaftler mit Ideen für „verantwortungsvolle Innovationen“ in Krisenzeiten bewerben.

„Große Herausforderungen“ stehen an: Zu Beginn eines neuen Jahres, in dem die politischen und Umweltkrisen nicht weniger werden, kann man dem nur zustimmen. Die Berlin University Alliance (BUA) will mit Forschungen zu den „Next Grand Challenges“ einen wissenschaftlichen Beitrag zur Krisenbewältigung leisten und Wissenschaftler:innen fördern, die sich universitäts- und fächerübergreifend mit drängenden Gesellschaftsfragen befassen. „Responsable Innovation in Times of Transformation“ lautet das neue Thema, zu dem Berliner Forschende sich ab jetzt um Fördergelder bewerben können.

Den neuen Schwerpunkt hatte die BUA-Leitung im vergangenen Jahr zusammen mit rund 370 Interessierten aus der Stadtgesellschaft erarbeitet, darunter viele Studierende und Jugendliche. Bei einer offenen Ausschreibung konnte man einen Themenvorschlag machen, es waren 43 Ideen eingegangen.

Das Programm dürfte eher etwas für spontane Wissenschaftler:innen sein: Ab sofort kann man bis zum 29. April eine Projektskizze einreichen, bei Erfolg startet die zweijährige Förderung dann schon zwischen Juli und Oktober diesen Jahres.

In den vergangenen Jahren gab es bereits die Initiativen „Social Cohesion“, also sozialer Zusammenhalt, und „Global Health“, zu denen dezidiert gesellschaftsbezogen an den Berliner Unis geforscht wurde. Für die neue Runde stehen insgesamt 1,4 Millionen Euro zur Verfügung, die zwischen Juni 2024 und Oktober 2026 in die Projekte fließen sollen.

Doch welche Vorhaben sind unter einem so breit gefassten Titel mit Buzzwords wie „Verantwortung“, „Innovation“ und „Veränderung“ denkbar? Laut Geraldine Rauch, Präsidentin der Technischen Universität und BUA-Sprecherin, könnten das zum Beispiel technische, KI-basierte Lösungen für die aktuelle Krise des Gesundheitssystems sein oder sozialpolitische Forschung zur Frage, „wie bestimmte Klimamaßnahmen von der Gesellschaft angenommen werden“.

Der Fokus auf „Verantwortung“ sei ihr bei der Ausschreibng besonders wichtig, „um in Zeiten von tiefen Krisen, demografischem Wandel und Fachkräftemangel“ Lösungen zu finden, die auch sozialverträglich sind, sagt Rauch.

Anders als bei den ersten beiden „Challenges“ sollen künftig weniger Projekte aus dem Topf gefördert werden: nur ein bis drei. In den früheren Runden waren es fünf bis sechs. Die rund zweijährige Projektförderung der „Grand Challenge“ ist nur als Anstoß gedacht. Wer die nach Förderende weitermachen will, braucht eine neue Geldquelle. Die BUA habe daher ihre Strategie geändert, sagt Rauch hierzu, und wolle künftig „weniger, aber nachhaltiger“ fördern, im besten Fall also auch eine Perspektive auf Fortsetzung bieten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false