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Eine Teilnehmerin einer Protestkundgebung der Initiative "Querdenken"

© picture alliance/dpa

„Sehr schlechte Überlebenschance für Ungeimpfte“: Ärzte in Sachsen rechnen mit baldiger Triage

Die Corona-Zahlen im Freistaat sind wegen der Ungeimpften hoch. Laut Ärztekammer-Präsident spielt ihr Status auch bei der Triage eine Rolle.

In Sachsen droht nach Auskunft des Präsidenten der sächsischen Landesärztekammer schon in den nächsten Tagen eine Überlastung der Intensivstationen. Es sei schon bald damit zu rechnen, dass in bestimmten Regionen des Bundeslandes zwei Patienten um ein Bett konkurrieren müssten, sagte Erik Bodendieck am Montag im Deutschlandfunk.

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Die Patienten könnten nicht in andere Krankenhäuser verlegt werden. Denn die umliegenden Länder, so etwa Thüringen, seien ähnlich hart betroffen.

Dann drohe eine Triage-Situation: Wer dann eine bessere Aussicht auf eine erfolgreiche Behandlung habe, werde bevorzugt. Ungeimpfte hätten dabei die schlechteren Überlebenschancen.

Bodendieck sagte: „Wer das bessere Überleben oder die bessere Aussicht auf Erfolg der Behandlung hat, der kommt dann an das Beatmungsgerät, und der andere wird dann nicht beatmet. Das heißt, der Ungeimpfte hat auf alle Fälle, wenn er an die extrakorporale Beatmung muss, die sogenannte ECMO, eine sehr schlechte Überlebenschance.“

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Die sogenannte Triage bezeichnet die ärztliche Entscheidung, welche Patienten bei knappen Behandlungskapazitäten aufgrund der Schwere ihrer Fälle oder anderer Faktoren zuerst behandelt werden oder keine Intensivbehandlung bekommen.

So sieht der Lockdown in Sachsen aus:

Die Lockdown-Situation hätten ungeimpfte Menschen verursacht, sagte der Bodendieck. Der Präsident der sächsischen Landesärztekammer zeigte sich enttäuscht, dass sich so wenige Menschen in seinem Bundesland impfen ließen. Auch er als Hausarzt habe Probleme, seine Patienten von der Notwendigkeit einer Impfung zu überzeugen. (KNA/Tsp)

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