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Kommt wieder eine Maskenpflicht in den Innenräumen?

© Unsplash / Foto: Aakanksha Panwar

Arztbesuche, Krankenhaus-Aufenthalte, Abwasser: Mit diesen Faktoren lässt sich die Corona-Situation besser bewerten

Nicht nur die Inzidenz sinkt, auch andere Werte der Corona-Pandemie machen Hoffnung - etwa die Arztbesuche. Was heißt das für den kommenden Winter? 

Ist die befürchtete Corona-Herbstwelle in Deutschland schon vorbei? Die Inzidenz jedenfalls fällt. Doch sie reicht als Kennzahl längst nicht mehr aus, um die pandemische Lage in Deutschland zu bewerten. Wegen sehr hoher Dunkelziffern könnten die gemeldeten Neuinfektionen nämlich ein falsches Bild vermitteln. Doch es gibt andere Faktoren, anhand derer es möglich ist, die Pandemie-Situation zu bewerten. Wie steht es um sie? 

Das Robert-Koch-Institut (RKI) setzt mittlerweile nicht mehr auf die Inzidenz allein, um die epidemiologische Lage im Land zu bewerten, sondern auf verschiedene Kennzahlen. Eine davon ist die bisher eher unbekannte Zahl der akuten Atemwegserkrankungen mit Covid. Sie basiert auf Onlinebefragungen.  

Daten von Erkrankten mit Symptomen wie Husten oder Halsschmerzen und zusätzlicher Corona-Diagnose dienen dazu, die Belastung in Arztpraxen und Krankenhäusern besser zu bewerten. Die Zahl der Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung erfasst das RKI schon länger – eigentlich mit dem Ziel, während der Grippesaison das Infektionsgeschehen zu beobachten. Seit einem Monat veröffentlicht das RKI sie mit Covid-Bezug im Pandemieradar.

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 Hunderttausende Arztbesuche mit Coronainfektionen in den vergangenen Wochen

Die Zahl der Arztbesuche mit akuter Atemwegsinfektion hat im Vergleich zur vergangenen Woche, ähnlich wie die Inzidenz, ganz leicht abgenommen. Pro 100.000 Personen lag sie zwischen dem 10.10.2022 und dem 16.10.2022 bei 510. In absoluten Zahlen entspricht das etwa 425.000 Arztbesuchen wegen Corona mit Symptomen einer Atemwegsinfektion in ganz Deutschland.  

Ein Vorteil der Arztbesuch-Daten, die mithilfe wöchentlicher Onlinebefragungen erfasst werden: Sie können mit Daten aus den Vorjahren verglichen werden, in denen SARS-Cov-2 noch nicht existierte.  

Auch Umfrage-Daten aus den Krankenhäusern machen Hoffnung. Die stationären Behandlungen in Krankenhäusern wegen schweren Atemweginfekten nehmen ebenfalls ganz leicht ab.  

Gerade zur Bewertung der Lage im Krankenhaus sind diese Daten wichtig. Denn seit der Omikron-Welle lagen immer mehr Patienten nicht mehr ursächlich wegen einer Coronainfektion auf der Intensivstation, obwohl sie auch Corona hatten. Diese Fälle werden laut RKI-Wochenbericht bei Hospitalisierungsinzidenzen mitgerechnet. In den Umfrage-Daten sind sie nicht enthalten.  

Viruslast im Abwasser sinkt

Auch neue Untersuchungen zur Viruslast im Abwasser deuten auf Entspannung hin: Nur noch 30 Prozent der Standorte melden einen steigenden Trend an Corona im Abwasser. 70 Prozent der Standorte melden einen fallenden oder gleichbleibenden Trend. Das Pilotprojekt misst an 16 Standorten und ist nicht repräsentativ für Deutschland. 

Und dann ist da noch BQ1.1., eine neue Omikron-Variante. Das Europäische Zentrum zur Prävention und Kontrolle von Krankheiten geht davon aus, dass BQ1.1 bis Mitte November oder Anfang Dezember 2022 die vorherr­schen­de Variante in der EU werden könnte. Das könnte die pandemische Lage wieder einmal verändern.  

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