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Ein Gasspeicher-Gelände in Deutschland

© Foto: dpa/Uwe Anspach

Update

Zum ersten Mal seit Herbstbeginn: Gasverbrauch von Gewerbe und Privathaushalten zurückgegangen

Deutschland hat vergangene Woche etwa 29 Prozent weniger Gas als im Vorjahr verbraucht. Allerdings ist das auch temperaturbedingt. Außerdem sind die Gasspeicher aktuell zu mehr als 95 Prozent gefüllt.

| Update:

Der Gasverbrauch deutscher Privathaushalte und Gewerbe lag in der vergangenen Woche mit 571 Gigawatt pro Tag etwa 29 Prozent unter dem Vorjahresdurchschnitt, wie die Bundesnetzagentur meldet. Damit ist der Verbrauch zum ersten Mal seit Herbstbeginn wieder zurückgegangen.

Allerdings lagen die Temperaturen, wie Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur anmerkt, in dieser Woche 0,7 Grad wärmer als im Durchschnitt. Bei der Bundesnetzagentur gibt es bisher allerdings keinen temperaturbereinigten Vergleich.

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Das Deutsche Institut für Wirtschaftforschung (DIW) Berlin vergleicht den Gasverbrauch mit Blick auf die Temperatur: Demnach sei der Verbrauch zwar in den vergangenen Wochen - mit Ausnahme der letzten - angestiegen, mit Blick auf die kalten Temperaturen aber weniger als erwartet.

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„Da Klaus Müller vor zu hohen Verbräuchen gewarnt hat, ist es wichtig, diese Zahlen einzuordnen“, schrieb Alexander Roth vom DIW Berlin dazu auf Twitter. „Ja, der Verbrauch ist höher als üblich, jedoch sind die Temperaturen auch niedriger. Einsparungen kann man in reinen Verbrauchszahlen nicht finden.“

Der geringere Gasverbrauch ist nicht die einzige gute Nachricht: Trotz weggefallener russischer Lieferungen sind Deutschlands Gasspeicher im Durchschnitt zu mehr als 95 Prozent gefüllt. Wie aus der Webseite von Europas Gasinfrastruktur-Betreiber (GIE) am Donnerstagabend hervorging, erhöhte sich der Füllstand binnen 24 Stunden um 0,17 Punkte auf 95,14 Prozent. In der EU insgesamt sind es jetzt 91,6 Prozent.

Nach einer Verordnung des Bundeswirtschaftsministeriums müssen die Anlagen am 1. November zu 95 Prozent gefüllt sein. Dieser Wert ist nun insgesamt erreicht.

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Allerdings sieht die Verordnung vor, dass jeder Speicher diese Vorgabe einhält. Dies ist nicht der Fall - manche Anlagen liegen darüber, andere darunter.

Energiekrise: Mengenmäßig reiche das Gas für zwei kalte Wintermonate

Die vollen Gasspeicher sind wichtig, damit Deutschlands Wirtschaft, Behörden und Haushalte in der Heizsaison genug Energie bekommen. „Die gut gefüllten Speicher werden uns im Winter helfen“, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller.

Rein mengenmäßig reiche das Gas in den Speichern für ungefähr zwei kalte Wintermonate. Das mache deutlich, dass die Speicher längst nicht für die ganze Heizperiode ausreichten und zusätzliche Anstrengungen nötig seien.

Der Verbrauch müsse um mindestens 20 Prozent sinken, sagte Müller. Verbrauchsdaten von Haushalten machten unlängst deutlich, dass noch nicht genug eingespart wird.

Sebastian Bleschke vom Gasspeicher-Verband Ines äußerte sich nur verhalten optimistisch. „Trotz gut gefüllter Gasspeicher wird der Winter nach wie vor eine große Herausforderung sein.“

LNG-Terminals: Immens wichtig, um Schwankungen beim Gasverbrauch auszugleichen

Importe über neue Flüssiggas-Terminals an der deutschen Küste, die zur Jahreswende ihre Arbeit aufnehmen sollen, und Einfuhren über bestehende Terminals in anderen EU-Staaten seien immens wichtig, sagte der Geschäftsführer des Verbandes. Die Speicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit einen Puffer für den Gasmarkt.

Mit Beginn der Heizperiode im Herbst sind sie in der Regel gut gefüllt. Bis zum Frühjahr nehmen die Füllstände ab. An kalten Wintertagen wurden in den vergangenen Jahren bis zu 60 Prozent des Gasverbrauchs in Deutschland aus inländischen Speichern abgedeckt.

In den Monaten nach dem Beginn des Ukraine-Krieges hatte Russland seine Lieferungen an Deutschland schrittweise heruntergefahren. In der deutschen Politik war von einem „Energiekrieg“ die Rede. Derzeit erhält die Bundesrepublik Gas aus Norwegen, Belgien, den Niederlanden sowie im kleinen Rahmen aus der Schweiz, die Gas aus Italien weiterschickt. Teilweise kommt das Gas aus anderen Weltregionen und wird in europäischen Terminals angelandet, um nach Deutschland weitergeleitet zu werden. (Tsp, dpa, Reuters)

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