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Beliebt: Während die generelle Lust auf Fleisch sinkt, kaufen die Menschen mehr Geflügel.

© imago images/Shotshop

Zu viele Keime im Fleisch: Nur jeder dritte Hähnchenschenkel ist gut

Die Stiftung Warentest hat 15 Hühnerkeulen untersucht. Welche etwas taugen und von welchen Sie die Finger lassen sollten.

Man kann sie grillen, im Backofen rösten oder in der Pfanne braten: Hähnchenschenkel gehören zu den beliebtesten Fleischgerichten in Deutschland, Tendenz steigend. Während die Bundesbürger bei Schwein und Rind inzwischen kürzer treten, greifen sie beim Geflügel umso häufiger zu: Der Pro-Kopf-Konsum stieg im vergangenen Jahr um 180 Gramm auf rund 14 Kilo. Und das obwohl die Lust auf Fleisch ansonsten abgenommen hat: Mit 57,3 Kilo pro Kopf (minus 750 Gramm im Vergleich zum Vorjahr) ist der Konsum auf den tiefsten Wert seit 1989 gesunken.

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Gründlich untersucht: Die Stiftung Warentest hat Geruch, Aussehen und Keimbelastung der Hähnchen getestet.
Gründlich untersucht: Die Stiftung Warentest hat Geruch, Aussehen und Keimbelastung der Hähnchen getestet.

© dpa-tmn

Das teuerste Bio-Produkt war mangelhaft

Doch wer den jüngsten Test der Stiftung Warentest in der April-Ausgabe von „Test“ liest, verliert auch beim Hähnchen den Appetit. 17 frisch abgepackte Hähnchenschenkel haben die Verbraucherschützer getestet, von teurer Bio–Ware für fast 15 Euro das Kilo bis hin zu billigen Discounter-Angeboten. Das Ergebnis: Nur etwa jede dritte Keule ist gut, viele enthalten Krankheitserreger und resistente Bakterien, auch auf die Qualität von Biofleisch ist kein Verlass. Im Gegenteil: Das teuerste Bio-Produkt „Freiland Puten“, das in Bioläden verkauft wird, wurde mit einem mangelhaften Urteil dafür bestraft, dass es schon vor dem Verbrauchsdatum verdorben war.

Diese fünf sind gut

Fünf Produkte bekamen ein „gutes“ Testurteil, darunter die billigen Hähnchenschenkel von Lidl und Rewe Ja (je 2, 72 Euro pro Kilo) sowie die Hähnchenkeulen von Geflügel-Großanbieter Wiesenhof (5,50 Euro). Das Fleisch kommt jeweils aus konventioneller Tierhaltung. Wer bereit ist, mehr Geld für mehr Tierwohl auszugeben, sollte zu den „guten“ Bio-Produkten von Rewe Bio (12,90 Euro) und Biofino (14,90 Euro/Edeka) greifen. Hinzu kommt: Die Bio-Schenkel von Rewe schmecken am besten.

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Die Hühnerkeulen von Aldi Nord schnitten wegen ihrer Keimbelastung nur „ausreichend“ ab – Keime sind ein häufiges Problem bei Geflügel. Um sich zu schützen, sollte man Hähnchenfleisch durchgehend kühlen, zeitnah zubereiten und auf mindestens 70 Grad erhitzen. Arbeitsbretter und Messer sollte man heiß reinigen und erst danach für andere Lebensmittel verwenden.

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