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Ein iPhone 12 (l) und ein iPhone 12 Pro stehen in einem Apple Store auf einem Tisch.

© dpa/-/kyodo

Zu hohe Strahlung beim Apple-Produkt: iPhone 12 droht in Frankreich der Rückruf

Während Apple in Kalifornien sein neues iPhone 15 feiert, gibt es schlechte Nachrichten aus Frankreich. Die Strahlenaufsicht stellt dem US-Techriesen ein Ultimatum, um ein älteres Smartphone-Modell zu überarbeiten.

Wegen zu hoher Strahlung droht Apple in Frankreich ein Rückruf für das iPhone 12. Die Strahlenaufsicht ANFR erklärte am Dienstag, das Modell sende elektromagnetische Wellen aus, die über dem für den menschlichen Körper erlaubten Grenzwert liegen.

ANFR habe den Technologiekonzern Apple angewiesen, das iPhone 12 ab sofort aus dem Verkauf zu nehmen und sich bereits im Umlauf befindliche Modelle zu überarbeiten, um sie „in Übereinstimmung mit der Norm“ zu bringen.

Apple hat nun zwei Wochen Zeit, um die Anforderungen zu erfüllen. Andernfalls müsse das Unternehmen die Geräte „zurückrufen“ hieß es in einer Erklärung auf der Website der ANFR. Ein eventuelles Update von Apple will die Behörde kontrollieren.

Apple betonte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, das iPhone 12 halte die erforderlichen Grenzwerte ein und Apple werde weiterhin mit der französischen Aufsichtsbehörde zusammenarbeiten.

Die ANFR ließ jüngst der Mitteilung zufolge 141 Telefone in einem Labor darauf untersuchen, wie viel elektromagnetische Strahlung der Körper bei ihrem Betrieb aufnehme. Dabei sei festgestellt worden, dass beim iPhone 12 der Grenzwert für unmittelbaren Körperkontakt - etwa in der Hand oder in der Hosentasche - überschritten werde.

Statt der maximal erlaubten 4 Watt pro Kilogramm seien es 5,74 Watt pro Kilogramm gewesen. Den Grenzwert von zwei Watt pro Kilogramm für Strahlungswerte bei einem Abstand von fünf Millimetern zum Körper habe das iPhone 12 hingegen eingehalten, schrieb die ANFR. Er gilt für Situationen, in denen ein Telefon etwa in einer Jacke oder Tasche getragen wird. 

Digitalminister bekräftigt Rückrufgefahr

Zuvor hatte der für die Digitalwirtschaft zuständige Minister Jean-Noel Barrot der Zeitung „Le Parisien“ gesagt, er sei im Falle einer Untätigkeit von Apple bereit, den Rückruf aller im Umlauf befindlichen iPhones 12 anzuordnen. „Die Regel ist für alle gleich, auch für die digitalen Giganten“, erklärte Barrot.

Frankreich werde die Testergebnisse den übrigen Staaten der Europäischen Union (EU) zur Verfügung stellen, sagte Barrot. Diese könnten ähnlich entscheiden wie sein Land. „Das könnte einen Schneeball-Effekt auslösen.“ Die Geräte sind allerdings schon einige Jahre alt.

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Viele Länder haben Grenzwerte für die erlaubte Strahlung von Mobiltelefonen festgesetzt, um schädliche Auswirkungen für die Gesundheit zu vermeiden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärt indes auf ihrer Website, dass in zahlreichen Tests „keine gesundheitsschädlichen Auswirkungen durch die Nutzung von Mobiltelefonen nachgewiesen werden konnten“.

Großer Bahnhof für das neue iPhone 15

Unterdessen stellte Apple im kalifornischen Cupertino die neue Generation des Smartphones, das iPhone 15 vor. Es ist das erste Smartphone von Apple mit dem künftig in der EU vorgeschriebenen USB-C-Anschluss.

„USB-C ist ein universell akzeptierter Standard geworden“, sagte Apple-Vizepräsidentin Kaiann Drance bei der Vorstellung des Geräts am Dienstag. „Deswegen bringen wir USB-C zum iPhone 15.“

Eine neue EU-Richtlinie schreibt vor, dass ab Herbst 2024 in der EU alle neuen Handys, Tablets und Digitalkameras über einen USB-C-Anschluss geladen werden können. Das gleiche gilt für Lautsprecherboxen, Kopfhörer, tragbare Navigationssysteme, Mäuse und Drucker. (AFP, Reuters)

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