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Jobs zu vergeben? Die Beschäftigung wird zunehmen, die Jobchancen für Arbeitslose aber schlechter werden, sagen Experten voraus.

© imago images/Elmar Gubisch/Elmar Gubisch via www.imago-images.de

Weniger Stellen frei: In der Talsohle angekommen

Wegen der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland im Juni leicht gestiegen. Das dürfte sich aber bald wieder ändern, sagen Experten voraus.

Der seit einem Jahr in Deutschland andauernde Rückgang der Arbeitskräftenachfrage ist laut einer monatlichen Auswertung der Bundesagentur für Arbeit vorerst gestoppt. Der saisonbereinigte Stellenindex sei im Juli im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 119 Punkten geblieben, teilte die Behörde am Montag mit. „Damit setzt sich der Rückgang der gemeldeten Nachfrage zunächst nicht fort.“ Im Vergleich zum Vorjahr lag der Index aber um 15 Punkte niedriger.

In der Mehrzahl der Branchen sei die gemeldete Arbeitskräftenachfrage im Vorjahresvergleich gesunken. Besonders stark seien die Rückgänge bei Information und Kommunikation sowie im Gastgewerbe, bei sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen sowie im Bereich Verkehr und Logistik.

Am Dienstag legt die BA in Nürnberg die Arbeitslosenzahlen für Juli vor. In dem Ferienmonat ist mit Beginn der Sommerpause ein Anstieg der Erwerbslosigkeit üblich. Von Reuters befragte Volkswirte rechnen mit einer saisonbereinigten Zunahme um 15.000 Erwerbslose. Bereits im Juni war die Arbeitslosigkeit entgegen dem sonst üblichen Saisonmuster leicht gestiegen, weil die schwache wirtschaftliche Entwicklung zusehends auch Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlässt.

Die Arbeitsagenturen rechnen laut einer monatlichen Umfrage der Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) weiter mit schlechteren Jobchancen für Arbeitslose, jedoch auch mit einer Zunahme der Beschäftigung. „Infolge der Energiekrise hat sich die Arbeitsmarktentwicklung abgeschwächt. Aber die Talsohle bei den Aussichten für die weitere Arbeitsmarktentwicklung könnte jetzt erreicht sein“, erklärte Enzo Weber vom IAB.

Im Juni war die Zahl der registrierten Arbeitslosen um 11.000 auf 2,555 Millionen gestiegen. (Reuters)

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