zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Woolworth setzt in Deutschland auf Qualität zu kleinen Preisen

BERLIN .Das Bild des Firmengründers Frank Winfield Woolworth hängt heute nicht mehr in New York, sondern im Frankfurter Büro von Manfred Schönmeier.

BERLIN .Das Bild des Firmengründers Frank Winfield Woolworth hängt heute nicht mehr in New York, sondern im Frankfurter Büro von Manfred Schönmeier."Wir haben den Amerikanern gezeigt, wie man es richtig macht", sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Woolworth GmbH.Denn Woolworth USA gibt es nicht mehr, 1997 wurden alle Läden geschlossen.Heute gehören zehn Prozent der Deutschen Woolworth dem Management, 90 Prozent den britischen Investoren Electra Fleming."Das Image unserer Läden ist mancherorts nicht das beste", gibt Schönmeier zu.Und das soll sich ändern.Das neue Konzept stellte Schönmeier im neugestalteten Warenhaus in den Berliner Gropiuspassagen vor.

In den letzten drei Jahren habe sich viel getan in den 220 Warenhäusern und 140 Miniläden.Doch das hätten bis jetzt nur die Stammkunden bemerkt.Warendesign, Qualität und Atmosphäre seien verbessert worden."Für jede Warengruppe suchen wir uns einen Partner, der nach unseren Vorstellungen produziert.Wir konnten so unsere Qualität drastisch verbessern", sagt Schönmeier.Seit Ende der 80er Jahre führt Woolworth eigene Handelsmarken, dieser Bereich sei weiter forciert worden."Wir wollen im nächsten Jahr mit unseren Handelsmarken 50 Prozent des Umsatzes erzielen", sagt Schönmeier.

Woolworth will weiterhin konsequent im unteren Preisdrittel anbieten, die Qualität müsse aber stimmen.Das Sortiment wurde erheblich reduziert und modernisiert.Das Angebot konzentriert sich auf Bekleidung, Heimtextilien, Kosmetik, Haushalts-, Scheib- und Spielwaren."Brokatkissen und röhrende Hirsche werden sie bei uns nicht mehr finden", betont Schönmeier.Auch die Präsentation der Waren ist übersichtlicher, die Gänge in den Läden breiter geworden.Alles ist selbstbedienungsgerecht gestaltet, es gibt keine Beratung.180 Warenhäuser sind bereits umgestaltet.Ein Beispiel ist der im Juni eröffnete Laden in den Gropius-Passagen.

Vor drei Jahren hatte Woolworth noch einen hohen Anteil an Vollbeschäftigten unter den 14 803 Mitarbeitern.Heute arbeiten rund 13 000 Menschen dort, zu 90 Prozent in Teilzeit.Die Einführung des teilflexiblen Systems hat 75 Mill.DM gekostet.Gleichzeitung konnten die Betriebskosten in den vergangenen drei Jahren um 200 Mill.DM gesenkt werden.Die Logistik wurde umstrukturiert, von einer dezentralen auf eine zentrale Lagerhaltung umgestellt."Das meiste Geld, das wir einsparen konnten, haben wir in die Verbesserung der Warenqualität gesteckt", sagt Schönmeier.

1998 will Wollworth 2,45 Mrd.DM umsetzen.Ende Februar 1999 soll eine große Werbekampagne starten.35 Mill.Mark will Woolworth ausgeben, um den Verbrauchern das neue Image näherzubringen.Schönmeier sieht große Entwicklungschancen in Deutschland, Österreich und Osteuropa."Wir sind fit für die Expansion", sagt er und 2002 will Woolworth auch fit für die Börse sein.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false