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Vernetze Welt. Menschen verbinden – auch über Computerspiele – das war eines der Themen auf dem Telekom-Stand auf der Ifa.

© dpa

Ifa-Abschluss: Weihnachten kann kommen

Die Aussteller haben auf der Technikmesse Ifa Bestellungen für 3,8 Milliarden Euro verbucht. Auch Berlins Wirtschaftssenatorin Sybille von Obernitz zieht eine positive Bilanz für die Stadt.

Berlin - Ganz zum Schluss kam Telekom-Chef René Obermann noch persönlich vorbei, um das Team auf den letzten Messetag einzustimmen. Allein die Telekom hat 250 eigene Mitarbeiter nach Berlin geschickt, um auf der Ifa für einen guten Auftritt zu sorgen. Für das Unternehmen ist das Kalkül aufgegangen. Bereits in den ersten vier Tagen kamen mehr als 120 000 Besucher auf den Stand, im Vorjahr waren es an allen sechs Messetagen zusammen nur 123 000 gewesen. „Wir sind sehr zufrieden, weil wir uns auch in der Bewertung des Publikums in allen Punkten verbessern konnten“, sagt ein Telekom-Sprecher. Die Telekom befragt die Messebesucher, wenn sie den Stand verlassen, „denn wir wollen natürlich wissen, ob sich der Aufwand lohnt“. Auch die Themen der Messe – Unterhaltungselektronik und Musik, Mobilität und vernetzte Welt – seien genau die Themen, die auch die Telekom bewegen.

Auch die Veranstalter selbst zogen eine positive Bilanz der Ifa. Und dies obwohl es im Vorfeld viele kritische Stimmen gab, dass echte Innovationen in diesem Jahr auf der Messe fehlten. 3-D-Fernseher, das vernetzte Zuhause, energiesparende Hausgeräte – das alles gab es auch schon in den Vorjahren. Die Besucher kümmerte das nicht, 240 000 kamen und das waren sogar mehr als 2011. Die Zahl der Aussteller war zwar etwas geringer als im Vorjahr, dafür war die vermietete Fläche mit 142 200 Quadratmetern 1,4 Prozent größer. Für die Veranstalter – das sind die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) und die Messe Berlin – ist dies die eine entscheidende Zahl. Die andere ist die Zahl der Fachbesucher, die mit 142 300 sogar um sieben Prozent zulegte. Davon kamen 42 800 aus dem Ausland (plus elf Prozent). Die Ifa unterstreiche so ihre weltweit führende Bedeutung für Industrie, Handel und Medien, sagten die Veranstalter. Auch die Aussteller meldeten am Mittwoch einen Rekord: Sie konnten das Ordervolumen noch einmal steigern und nahmen auf der Messe Bestellungen im Wert von mehr als 3,8 Milliarden Euro entgegen. Entsprechend zuversichtlich gingen Handel und Industrie nun in das wichtige Weihnachtsgeschäft, sagte gfu-Aufsichtsrat Hans-Joachim Kamp.

Nicht zuletzt profitiert auch die Stadt Berlin von der Attraktivität der Messe. Die Volkswirte der Investitionsbank Berlin (IBB) haben errechnet, dass die Ifa rund 112 Millionen Euro zur Berliner Wirtschaftsleistung beisteuert. Dazu gehören zum Beispiel die Ausgaben der Besucher für Hotels, Restaurants und viele weitere Dienstleistungen, die von den Ifa-Besuchern in Anspruch genommen werden. Neben den direkten Einnahmen kommen weitere indirekte Effekte hinzu, da auch die Zulieferer von Hotels und Gaststätten profitierten. Laut IBB sichert und schafft die Messe auf diesem Weg zumindest zeitweise rund 625 Arbeitsplätze in Berlin. „Die Ifa steht mit ihren Hightech-Präsentationen, dem Tagungsprogramm, aber auch ihren Entertainmentangeboten für die wachsende Bedeutung und Attraktivität des international angesehenen Messe- und Kongressstandorts Berlin“, sagte Wirtschaftssenatorin Sybille von Obernitz. „Die Ifa ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die deutsche Hauptstadt, sichert Einnahmen, aber auch Arbeitsplätze und setzt jedes Jahr einen starken Impuls für die Tourismusbranche Berlins.“

Trotz der positiven Kommentare zur Ifa muss die Messe sich dennoch anstrengen, die Hallen im kommenden Jahr wieder zu füllen. Denn Unternehmen wie die Telekom sagen: „Ob wir im kommenden Jahr wieder dabei sind, entscheiden wir zu einem späteren Zeitpunkt.“ In jedem Fall darf man gespannt sein, ob es auf der Ifa 2013 dann die erste Waschmaschine geben wird, die sich mit dem Smartphone steuern lässt. Der Hersteller Miele hat dazu die Besucher befragt – und ist sehr neugierig auf die Antworten.

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