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Menschen stehen auf einem Bahnsteig, nachdem die deutsche Lokführergewerkschaft GDL eine Einigung mit der Deutschen Bahn erzielt hat.

© REUTERS/Nadja Wohlleben

Update

Wegen Streiks, Lohnerhöhungen und Schulden: Deutsche Bahn plant offenbar Ausgabensperre und Einstellungsstopp

Die Bahn muss Medienberichten zufolge massiv einsparen. Schon am Dienstag könnte der Vorstand die neuen Einschnitte beschließen.

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Nach Streiks, Lohnerhöhungen und einem rasant gestiegenen Schuldenberg will die Deutsche Bahn Konzernkreisen zufolge nun einen scharfen Sparkurs einschlagen. „Vorbereitet wird ein Einstellungsstopp sowie eine fast konzernweite Ausgabensperre“, sagte ein Konzernvertreter am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.

An anderer Stelle im Unternehmen hieß es, betroffen sei in erster Linie die Konzern-Holding, aber auch die Töchter würden einbezogen. Beim Fernverkehr sollten 250 Millionen Euro eingespart werden, um die Ziele für 2024 noch zu schaffen.

In den Konzernkreisen hieß es, womöglich schon am Dienstag werde der Vorstand die Einschnitte beschließen. Eine Bahn-Sprecherin lehnte einen Kommentar zu den Angaben ab.

Der sogenannte qualifizierte Einstellungsstopp bedeute, dass Neubesetzungen und vor allem neue Stellen von der Konzernleitung gebilligt werden müssten, hieß es. Während etwa Lokführer weiter eingestellt würden, solle die Verwaltung im Konzern verschlankt werden.

Am Samstag hieß es zu den Einschnitten beim Personal nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa von der DB: „Vorbereitet werden Maßnahmen zur Ausgaben- und Einstellungssteuerung mit Fokus auf die Konzernverwaltung. Einige Geschäftsfelder sind bereits vorangegangen.“ 

Damit bezieht sich die Bahn unter anderem auf die Güterverkehrstochter DB Cargo. Das Unternehmen plant aufgrund hoher Verluste eine Umstrukturierung: Um Kosten einzusparen, will DB Cargo unter anderem Teile des Güterverkehrs, besonders im sogenannten kombinierten Verkehr, an Tochterfirmen auslagern.

Arbeitnehmer fürchten einen weitreichenden Stellenabbau, was der Vorstand aber bestreitet. Wie die personellen Maßnahmen in der Verwaltung der Konzernmutter konkret aussehen sollen, wurde zunächst nicht bekannt. „Ganz wichtig ist: Die Investitionen in die Starke Schiene laufen weiter“, betonte die Bahn. 

Bei der qualifizierten Ausgabensperre sollten dann konzernweit sämtliche Extra-Ausgaben bis hin zu Dienstreisen ebenfalls von der Konzernleitung gebilligt werden müssen. „Dies ist die Notbremse im Konzern“, sagte ein Konzernvertreter.

Getroffen würden damit letztlich alle Geschäftsfelder der Eisenbahn in Deutschland, nicht aber die internationale Tochter Schenker, die zum Verkauf steht. (Reuters, dpa)

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