zum Hauptinhalt
Der Dax ist derzeit auf einem Höhenflug.

© dpa/Sebastian Gollnow

Update

Vor wichtigen Leitzins-Entscheidungen: Dax erreicht erstmals seit Januar 2022 wieder 16.000 Punkte

Experten sehen in der verkürzten Handelswoche eine große Herausforderung für den deutschen Leitindex. Sowohl in den USA als auch in der Euro-Zone wird der Leitzins neu festgelegt.

| Update:

Der Dax hat am Dienstag nach dem verlängerten Wochenende erstmals seit Januar 2022 wieder die runde Marke von 16.000 Punkten erreicht. Allerdings verließ die Anleger schnell wieder der Mut.

Vor wichtigen Notenbankentscheidungen in dieser Woche ließen sie sich nicht weiter aus der Reserve locken und agierten vorsichtig. So stand der deutsche Leitindex am Nachmittag 0,40 Prozent tiefer auf 15.859,05 Punkten.

Vor dem Hintergrund der anstehenden Notenbank-Termine dürfte es in der verkürzten Handelswoche für den Dax die größere Herausforderung sein, die 16.000 Punkte zu halten, erläuterte der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets.

Am Freitag war der Dax bereits mit einem Jahreshoch aus dem Handel gegangen. Damit habe er ein Ausrufezeichen gesetzt, zumal die Notierungen sowohl auf Wochensicht als auch im gesamten April zulegen konnten, hieß es von den Charttechnik-Experten der UBS.

Der MDax der mittelgroßen Börsentitel verlor 0,48 Prozent auf 27 721,92 Zähler. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 sank um rund 0,5 Prozent. Der Euro wurde am Nachmittag zu 1,0965 US-Dollar gehandelt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,37 Prozent am Freitag auf 2,38 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,12 Prozent auf 125,63 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,52 Prozent auf 134,89 Punkte. 

Schwache Konjunkturdaten aus China

Zum Wochenauftakt hatten in New York, wo am 1. Mai gehandelt wurde, schwache Konjunkturdaten aus China und überwiegend positive aus den USA für keine klare Richtung gesorgt. Die Übernahme der angeschlagenen First Republic Bank durch die Großbank JPMorgan stieß auf ein überwiegend positives Echo am Markt.

Am Mittwoch stehen in den USA und am Donnerstag in der Euro-Zone Leitzins-Entscheidungen an. Dabei dürfte sich die US-Notenbank Fed erneut mit 0,25 Prozentpunkten begnügen. Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte einen Gang herunterschalten, auch wenn einige Ratsmitglieder versuchten, einen weiteren großen Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte im Spiel zu halten.

Im Fokus am deutschen Markt steht weiter die angepeilte Übernahme der Software AG. Hier kommt es wohl zu einem Bieterwettbewerb, hat doch der Finanzinvestor Bain Capital inzwischen einen Anteil von mehr als zehn Prozent aufgebaut. In der Vorwoche hatte der US-Investor Silver Lake mitgeteilt, die Software AG übernehmen zu wollen zum Preis von 30 Euro je Aktie in bar. Am Montag notierten Software AG mehr als fünf Prozent höher auf 32,50 Euro.

Chipkonzern Infineon mit bestem Wert

Eine Kaufempfehlung der Deutschen Bank für die Anteile von SGL Carbon beflügelte die Titel des Kohlenstoffspezialisten. Der Kurs stieg um mehr als acht Prozent.

Der Arzneimittelversender Shop Apotheke sieht sich nach einem starken Auftaktquartal auf einem guten Weg zu seinen Jahreszielen. Die endgültigen Quartalszahlen fielen besser als von Analysten erwartet aus. Die Papiere gaben zuletzt aber moderat nach und zollten dabei ihrer Rally seit Jahresanfang Tribut. Erst am Freitag hatten sie den höchsten Stand seit Anfang August 2022 erreicht.

Der Autozulieferer Stabilus profitierte im zweiten Geschäftsquartal von einer anziehenden Autoproduktion in Europa und einem guten Industriegeschäft in Nordamerika. Einige Analysten hatten aber mit einem noch besseren Abschneiden gerechnet. Die Jahresprognosen bestätigten die Koblenzer. Die Papiere verloren fast vier Prozent.

Im Dax werden am Dienstag die Papiere der Pharma- und Chemiekonzerne Merck KGaA und Bayer mit Dividendenabschlag gehandelt, Kursverluste sind hier also in erster Linie optischer Natur.

Bester Wert im Leitindex waren am Vormittag die Anteile des Chipkonzerns Infineon mit plus 2,8 Prozent. Sie profitierten dabei von guten Branchenvorgaben aus den USA. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false