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Vodafone hat in Deutschland neue Kunden dazugewonnen.

© Reuters

Quartalsbilanz: Vodafone lockt Kunden mit schnellen Verbindungen

Schnelle Verbindungen bescheren dem britischen Telekommunikationskonzern neue Kunden – in Deutschland und in der Türkei.

Der britische Telekommunikationskonzern Vodafone hat in Deutschland im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres Erfolge im Festnetz verbucht. Beim deutschen Mobilfunk verlor das Unternehmen dagegen leicht an Kunden und Umsatz, wie Vodafone am Freitag in Newbury und Düsseldorf mitteilte. Die Gesamterlöse in Deutschland gingen um 2,5 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro zurück. Der für das Kerngeschäft relevante Serviceumsatz mit Festnetz- und Mobilfunkdiensten legte dagegen leicht um 1,6 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro zu. Mit diesem Ergebnis liege das Unternehmen voll auf Kurs, sagte Vodafone Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter. Angaben zum Gewinn macht das Unternehmen in seinem Quartalsbilanzen nicht. Vodafone beschäftigt in Deutschland derzeit rund 14 000 Menschen. Wegen der großen Bedeutung seines Europageschäfts will der britische Konzern ab sofort in Euro bilanzieren – das Unternehmen hatte die Neuerung bereits einige Zeit vor dem Brexit-Votum angekündigt.

Neue Kunden wollen schnelle Leitungen

Im Festnetz wuchs der Serviceumsatz vor allem dank des wachsenden Kabelgeschäfts im Vorjahresvergleich um insgesamt 4,7 Prozent. In der Festnetzsparte konnte Vodafone im vergangenen Quartal insgesamt 108 000 neue Kunden gewinnen. Vodafone führt diese Entwicklung auf die weiterhin hohe Nachfrage nach mehr Geschwindigkeit zurück. So setzten bereits mehr als die Hälfte aller Kabel-Neukunden auf ultraschnelle Kabelglasfaser-Anschlüsse mit einem Übertragungstempo von 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s). Mehr als 13 Millionen Haushalte im Kabelverbreitungsgebiet könnten bereits auf 200 Mbit-Leitungen zurückgreifen, rund vier Millionen Haushalte auf Glasfaserkabel mit einer Spitzengeschwindigkeit von 400 Mbit/s.

Telefonieren im Gigatempo wird bald in Deutschland möglich

Noch schnellere Übertragungsgeschwindigkeiten will Vodafone bald im deutschen Mobilfunk erreichen: Bis zum Jahresende sollen Kunden an ausgewählten Orten mit einem Gigabit pro Sekunde telefonieren und im Internet surfen können. Wo die Höchstgeschwindigkeit zur Verfügung stehen wird, will das Unternehmen allerdings derzeit nicht verraten. Die schnellsten Vodafone-Mobilfunkmasten stehen derzeit in Hannover und Stuttgart: Sie funken mit Geschwindigkeiten von bis zu 375 Mbit/s.

Das Internet der Dinge gewinnt an Bedeutung

Im Mobilfunk ging das Geschäft deutschlandweit leicht um 0,3 Prozent auf gut 1,5 Milliarden Euro zurück. Dies sei durch die verringerten Roaming-Einnahmen durch regulatorische Auflagen und starken Wettbewerbsdruck bedingt, erklärte Vodafone. Für eine bessere Vergleichbarkeit mit Wettbewerbern hat Vodafone in der jetzt vorgelegten Quartalsbilanz erstmalig die Gesamtzahl von 41,9 Millionen SIM-Karten in Deutschland ausgewiesen. 30,3 Millionen davon gehören Mobilfunk-Kunden. Der Rest verteilt sich auf Verbraucher, die über Serviceanbieter angeschlossen sind, sowie sogenannte IoT-Karten, die beispielsweise Elektrogeräte wie Kühlschränke oder Waschmaschinen mit dem Nutzer vernetzen. Vodafone ist nach eigenen Angaben bei IoT-Verbindungen Weltmarktführer. „Das Internet der Dinge gewinnt rasant an Bedeutung“, sagte Ametsreiter: „Wir erwarten hier für die Zukunft eine überdurchschnittliche Marktdynamik.“ Im vergangenen Quartal sei die Sparte besonders in Deutschland massiv gewachsen.

Höhere Umsätze in Indien und der Türkei

Konzernweit hat Vodafone besser abgeschnitten als erwartet. Die Umsätze aus eigener Kraft, also ohne Währungseinflüsse und Verkäufe, zogen den Zahlen zufolge im Gesamtkonzern im ersten Quartal des Geschäftsjahrs um 2,2 Prozent an. Analysten hatten einen geringeren Umsatzanstieg vorhergesagt. Dabei konnte das Unternehmen nicht nur in Ländern wie Indien, der Türkei und Ägypten kräftig zulegen, sondern hat auch seine Umsätze im Europageschäft leicht gesteigert. Vor allem wegen Währungsschwankungen schmolz der Umsatz hier jedoch insgesamt um 4,5 Prozent auf 13,4 Milliarden Euro.

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