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Der LNG-Shuttle-Tanker „Coral Favia“ liegt vor der Hafenstadt vor Anker.

© dpa/Stefan Sauer

Verzögerung erwartet: RWE will sich aus LNG-Terminal-Projekt auf Rügen zurückziehen

Der umstrittene Bau eines LNG-Terminals in Mecklenburg-Vorpommern stockt erneut. Der Energiekonzern RWE möchte sich nun doch nicht beteiligen.

Der Essener RWE-Konzern will sich aus dem LNG-Terminalprojekt auf Rügen zurückziehen. Dies haben nach „Spiegel“-Informationen Konzernvertreter dem Bundeswirtschaftsministerium vor Kurzem mitgeteilt.

Ursprünglich hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) den Essener Energiekonzern RWE dafür gewonnen. RWE-Leute begannen die Planung, sprachen mit der Landesregierung in Schwerin, wurden bei Bürgermeistern vorstellig.

Der Konzern schickte zwei Spezialschiffe los, um den Meeresboden vor der Küste zu untersuchen. Doch gegen den geplanten Bau des Terminals regte sich heftiger Widerstand.

Die Absage von RWE hat sich schon seit Wochen angekündigt. Als RWE-Chef Markus Krebber bei der Bilanzvorlage im März auf Rügen zu sprechen kam, äußerte er sich bereits sehr vorsichtig: RWE sei ein möglicher Dienstleister, der helfen könnte, Infrastruktur aufzubauen.

Doch die Bundesregierung habe noch nicht entschieden, was überhaupt gebaut werden soll. Auf Anfrage betonte der Konzern, dass er LNG-Infrastruktur generell nicht dauerhaft betreiben wolle und davon ausgehe, das Geschäft absehbar an andere Akteure übergeben zu können.

Diese Haltung sei „natürlich auch dem Bundeswirtschaftsministerium bekannt“. Mit der Absage dürfte sich die für diesen Winter geplante Inbetriebnahme des umstrittenen Terminals verzögern. (Tsp)

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