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Zustellerinnen und Zusteller der Post beim Warnsteik und der Kundgebung von Verdi in Halle, Sachsen-Anhalt.

© dpa/Heiko Rebsch

Update

Verdi fordert Gehaltserhöhung von 15 Prozent: Jedes fünfte Paket bleibt wegen Warnstreiks bei der Post liegen

Das Unternehmen hatte die Gehaltsforderung der Gewerkschaft als realitätsfern abgewiesen. Dabei erwarte die Post für 2022 einen Rekordgewinn, kritisiert Verdi.

| Update:

Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Warnstreiks im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post auch am Samstag fortgesetzt. Man habe flächendeckend zum Ausstand aufgerufen, sagte eine Verdi-Sprecherin am Morgen.

„Hier ist die Teilnahme super“, fügte sie hinzu. Verdi hat bundesweit Beschäftigte in ausgewählten Betrieben in den Paket- und Briefzentren sowie in der Paket-, Brief- und Verbundzustellung zum Streik aufgerufen.

Bereits am Donnerstag waren den Angaben zufolge etwa 6000 Beschäftigte in den Warnstreik getreten, am Freitag hatten rund 18.000 Beschäftigte bundesweit die Arbeit niedergelegt.

Eine Beschäftigte der Deutschen Post steht mit einer Fahne der Gewerkschaft Verdi vor der Deutsche-Post-DHL-Niederlassung in Hannover (Archivbild von 2020).

© dpa/Moritz Frankenberg

Verdi sprach von einer hohen Beteiligung: An allen drei Tagen hätten sich insgesamt 42.000 Beschäftigte an dem Streik beteiligt - nach 30.000 in der Vorwoche.

Verdi fordert Gehaltserhöhung um 15 Prozent

Die Gewerkschaft fordert unter Hinweis auf die hohe Inflation für die Tarifbeschäftigten der Deutschen Post AG eine Erhöhung der Löhne und Gehälter von 15 Prozent bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr.

Zudem sollen die Vergütungen für Auszubildende um 200 Euro pro Monat angehoben werden. Die Tarifverhandlungen werden den Informationen zufolge am 8. und 9. Februar fortgesetzt.

Unternehmen kritisiert Warnstreik als „überzogen“

Die Post erwarte für das Jahr 2022 einen Rekordgewinn von etwa 8,4 Milliarden Euro, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin im Tarifkonflikt, Andrea Kocsis.

„Diesen Erfolg verdankt das Unternehmen der Arbeit der Beschäftigten. Auch vor diesem Hintergrund sind unsere Tarifforderungen notwendig, gerecht und machbar“, so die stellvertretende Verdi-Vorsitzende.

Diesen Erfolg verdankt das Unternehmen der Arbeit der Beschäftigten.

Andrea Kocsis, Verdi

Das Unternehmen hingegen hatte die Gehaltsforderungen bereits mehrfach als realitätsfern abgewiesen und den Warnstreik als „überzogen“ kritisiert. Zugleich bekräftigte die Post die Bereitschaft, bei der nächsten Verhandlungsrunde am 8. Februar ein neues Angebot vorzulegen.

„Um sowohl attraktive Löhne zahlen zu können als auch die Arbeitsplätze in diesem Bereich auf Dauer zu sichern, sind Einkommenssteigerungen in der von Verdi geforderten Größenordnung nicht vertretbar“, betonte ein Sprecher des Unternehmens.

Post verspätet sich um mehrere Tage

Der Streik führt nach Angaben der Post dazu, dass Briefe und Pakete einige Tage später ausgeliefert würden.

Infolge des mehrtägigen Warnstreiks waren nach Schätzungen des Unternehmens etwa 20 Prozent der Paket- und neun Prozent der Briefsendungen betroffen. (Reuters, dpa, Tsp.)

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