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Kein Empfang? In Coronazeiten sind funktionierende Internet- und Mobilfunkverbindungen aber besonders wichtig.

© imago/Westend61

Umfrage zum Verbraucherschutz in der Coronakrise: Verbraucher fühlen sich von der Politik allein gelassen

Verbraucherreport 2020: Bundesbürger glauben nicht, dass die Politik ihre Interessen schützt. Die meisten Probleme macht das Internet.

Für Verbraucher ist die Corona-Pandemie eine Belastung. Viele Menschen sind in Kurzarbeit und haben Angst um ihren Arbeitsplatz, Wirtschaftsauskunfteien warnen vor einer Pleitewelle. Auf viele Freuden, die man in normalen Zeiten hat, muss man verzichten.

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Urlaubsreisen fallen wegen amtlicher Reisewarnungen aus. Konzerte oder Theaterbesuche finden gar nicht oder nur im kleineren Kreis statt. Stattdessen gibt es für die Musik- oder Theaterfreunde einen Gutschein und die Hoffnung, dass es bald besser wird.

Die Mehrheit fühlt sich von der Politik nicht gut geschützt

"Die Pandemie bringt neue Herausforderungen für die Gesellschaft wie Kurzarbeit, den Umgang mit ausgefallenen Veranstaltungen, stornierten Reisen und neue Anforderungen an die Digitalisierung", sagt Klaus Müller, Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (VZBV). Umso wichtiger wäre ein guter Verbraucherschutz.

Doch die große Mehrheit der Verbraucher fühlt sich von der Politik in der Coronakrise nicht gut geschützt, hat eine repräsentative Umfrage des VZBV ergeben. Nur rund ein Drittel der Menschen hat Vertrauen in die Politik, 71 Prozent vertrauen der Politik dagegen gar nicht oder nur wenig, heißt es in dem am Donnerstag vorgestellten Verbraucherreport 2020. Dabei sieht eine klare Mehrheit (84 Prozent) die Politik in der Verantwortung, die Interessen der Verbraucher zu schützen.

Deutschlands oberster Verbraucherschützer: Klaus Müller berichtet über die Sorgen der Verbraucher.
Deutschlands oberster Verbraucherschützer: Klaus Müller berichtet über die Sorgen der Verbraucher.

© picture alliance / Bernd von Jut

Seit fünf Jahren befragt der VZBV Menschen in Deutschland nach ihrer Meinung zum Verbraucherschutz. Die diesjährige Umfrage unter 1500 Bundesbürgern zeichnet ein aktuelles Bild der Stimmung in Pandemiezeiten. Die Befragung wurde im August gemacht.

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Großer Ärger übers Internet

Was auffällt: "Schon lange bekannte Verbraucherprobleme gewinnen an Bedeutung", berichtet Müller. Vor allem der Bereich Internet und Digitalisierung macht Verbrauchern Probleme. Jeder vierte hatte in den vergangenen zwölf Monaten Schwierigkeiten mit Verträgen.

Das Hauptproblem: die Differenz zwischen vereinbarter und tatsachlich erhaltener Leistung. Wer im Homeoffice arbeitet und auf schnelles Internet angewiesen ist, leidet extrem darunter, wenn die Verbindung schlecht ist. Auch Probleme beim Kundenservice und mit Kündigungen treiben viele Kunden um.

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