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Elon Musks Online-Plattform X wird nach rund vier Jahren wieder Werbung mit politischen Inhalten erlauben.

© dpa/Monika Skolimowska

Umfrage nach Musks Übernahme: Immer mehr Unternehmen denken über einen Abschied von der Plattform X nach

Wegen Fake News und Hatespeech? 21 Prozent der Unternehmen überlegen ihr X-Nutzerkonto zu löschen, rund zwei Drittel wollen das mittelfristig tun. Das ergab eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom.

Wegen der chaotischen Zustände beim Kurznachrichtendienst X (früher Twitter) denken zahlreiche Firmen einer Umfrage zufolge über einen Komplett-Rückzug von der Plattform nach. Bei 21 Prozent der befragten Unternehmen mit einem X-Nutzerkonto stehe dessen Löschung zur Diskussion, ergab eine am Mittwoch veröffentlichte repräsentative Erhebung des Digitalverbands Bitkom.

Etwa zwei Drittel von ihnen planten diesen Schritt im laufenden oder kommenden Jahr. Für die übrigen der rund 192 befragten Firmen mit eigenem X-Profil sei eine Löschung dagegen kein Thema oder sie machten keine Angaben. Allerdings habe fast die Hälfte ihre Beiträge reduziert oder ganz eingestellt.

„Der Anstieg von Fake News, die Zunahme von Hatespeech oder die Äußerung teils extremer politischer Haltungen haben bei vielen Unternehmen offenbar zu massiver Verunsicherung geführt“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.

71 Prozent fordern eine stärkere Kontrolle

Seit der Twitter-Übernahme durch Elon Musk hat die Plattform für die befragten Firmen an Bedeutung verloren. 43 Prozent gaben an, mittlerweile weniger zu posten als noch vor einem Jahr. 36 Prozent der Unternehmen schalteten zudem weniger Werbeanzeigen auf X.

Insgesamt forderten die befragten Betriebe, auch die ohne X-Account, eine stärkere Kontrolle des Kurznachrichtendienstes (71 Prozent). 52 Prozent erklärten, die Plattform beschleunige die gesellschaftliche Spaltung. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) meinte, deutsche Unternehmen sollten sich gänzlich von Twitter zurückziehen.

Für die Studie befragte Bitkom insgesamt knapp über 600 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland. 192 Firmen davon verfügten über ein Profil auf X. Der Kurznachrichtendienst war im vergangenen Oktober für 44 Milliarden Dollar vom Unternehmer Elon Musk übernommen worden. Die Werbeeinnahmen der Plattform sind inzwischen eingebrochen. (AFP/Reuters)

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