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Zum Börsengang des Mikrobloggingdienstes "Twitter" kam sogar Sir Patrick Stewart (re.)

© dpa

Börsendebüt: Twitter startet mit deutlichem Aufschlag

Die Aktie des Kurznachrichtendienstes Twitter hat bei ihrem Börsenstart kräftig zugelegt. Ausgabepreis war 26 Dollar.

Die Aktien des Kurznachrichtendienstes werden seit Donnerstag an der traditionsreichen New Yorker Börse gehandelt. Das Papier kostete zunächst 45,10 Dollar. Ausgabepreis war 26 Dollar.

Obwohl der Ausgabepreis schon deutlich über den ursprünglichen Plänen lag, rechneten Beobachter angesichts der starken Nachfrage von Investoren rund um den Globus bereits mit einem deutlichen Kursplus.

Es ist der größte Börsengang eines Internet-Konzerns in den USA seit dem von Pannen begleiteten Marktdebüt von Facebook. Bei diesem hatten die Banken den Preis im Vorfeld in die Höhe getrieben. Ein Kurssturz nach Aufnahme des Handels war die Folge. Diesen Fehler wollte Twitter von Anfang an vermeiden - offenbar erfolgreich.

Internet-Experte Robert Peck sagte, der Ausgabepreis sei nicht übertrieben. "Dieser bietet genügend Potenzial für einen Kursanstieg und stellt einen hübschen Kontrast zu Facebook dar." Analysten prognostizieren für das erste Jahr Kurse zwischen 29 und 54 Dollar für das noch Verluste schreibende Unternehmen mit dem zwitschernden Vögelchen als Symbol.

Twitter kann mit dem Aktienverkauf bis zu 2,1 Milliarden Dollar einnehmen. Davon profitieren vor allem die Gründer und Investoren, die bereits lange an Bord sind. Ein Erfolg dürfte weitere Internet-Konzerne aufs Börsen-Parkett locken. Zu den aussichtsreichsten Kandidaten zählen der Online-Marktplatz für Apartments Airbnb, der Datenspeicherdienst Dropbox und der Limousinen-Vermittler Uber.

Auch Twitter-Chairman Jack Dorsey soll bereits den nächsten Börsengang im Auge haben. Das von ihm geführte Bezahl-Startup Square führt einem Medienbericht zufolge bereits Gespräche mit Banken.

Insgesamt wurden 70 Millionen Aktien angeboten. Zudem kann eine Mehrzuteilungsoption über 10,5 Millionen Aktien ausgeübt werden. Damit bringt Twitter rund 13 Prozent des Unternehmens an die Börse, das mit mehr als 14 Milliarden Dollar bewertet wird.

Trotz der offensichtlichen Begeisterung der Investoren für den von Goldman Sachs begleiteten Börsengang bleibt die Frage offen, ob Twitter mit seinem Geschäftsmodell Gewinne schreiben kann. 2012 hing das Unternehmen mit 80 Millionen Dollar in der Verlustzone fest, aus der es wohl auch im laufenden Jahr nicht herauskommt.

"Weil niemand damit rechnet, dass Twitter bald schwarze Zahlen schreibt, benötigt das Unternehmen das Vertrauen der Investoren", sagte Brian Wieser vom Marktforscher Pivotal. Dieses wird wohl nur so lange vorhanden sein, wie der 2006 gegründete Konzern mit derzeit 230 Millionen aktiven Nutzern rasant wächst. Twitter versprach jüngst, mehr Geld je Nutzer zu verdienen, die Palette an Werbeangeboten auszuweiten und neue Büros im Ausland zu eröffnen. (rtr)

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