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Tarifverhandlungen: Transnet strebt Neuordnung der Bahn-Gewerkschaften an

Transnet-Chef Hansen will bei einem besseren Tarifabschluss der Lokführer keinen Gebrauch von der Nachverhandlungsklausel machen. Um Spezialistengewerkschaften wie die GDL besser zu integrieren soll die Struktur der Bahn-Gewerkschaften neu organisiert werden.

Dies sei das Ergebnis der Verhandlungsabläufe über das bessere Entgeltsystem, bei denen sich ein Ende abzeichne, sagte Transnet-Chef Norbert Hansen. "Wir haben eine Reihe von Tarifbestimmungen, die wir jederzeit kündigen können und mit denen wir jederzeit aus der Friedenspflicht herauskommen können", sagte Hansen.

Transnet und GDBA hatten Mitte Juli für 134.000 Bahnbeschäftigte eine Erhöhung von 4,5 Prozent und eine Einmalzahlung von 600 Euro vereinbart. Bestandteil dieses Tarifwerks ist eine Revisionsklausel, die die Gewerkschaften anwenden können, sollte das Unternehmen einen höher dotierten Tarifvertrag mit der GDL abschließen.

GDL soll kooperieren

Transnet strebt noch in dieser Woche einen Durchbruch bei den Verhandlungen über ein neues Entgeltsystem an. "Wir haben uns vorgenommen, den ganzen Rest der Woche in Marathonverhandlungen möglichst zu einem Ergebnis zu kommen", sagte Hansen. Gleichzeitig kritisierte er, dass sich die Lokführergewerkschaft GDL nicht an den Gesprächen über eine grundsätzliche Verbesserung der Bezahlungssysteme beteiligt. "Wir hätten gemeinsam schon lange ein Ergebnis erzielen können", sagte Hansen. Er empfahl der GDL eine Verhandlungskooperation.

Angesichts einer möglichen weiteren Aufspaltung der Bahngewerkschaften sprach sich Hansen für neue Strukturen aus. Bevor es zu lauter spezialisierten und konkurrierenden Mini-Organisationen komme, müsse man die eigenen Strukturen überdenken. "Eine koordinierte Föderation mit spezialisierten Unterorganisationen ist allemal besser als hunderte von einzelnen Gewerkschaften in einem Wirtschaftssystem, das eigentlich auf Miteinander angewiesen ist", sagte der Transnet-Chef. (mit dpa)

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