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BSH Bosch und Siemens Hausgeräte produziert Waschmaschinen in Nauen in Brandenburg. Siemens steigt aus dem Joint-Venture nun aus.

© dpa

Siemens verkauft Anteil an BSH: Bosch übernimmt die Hausgeräte

Siemens gibt seine 50 Prozent an BSH ab. Bosch zahlt dafür gut drei Milliarden Euro.

Endlich ist Bosch am Ziel: Siemens steigt aus dem Gemeinschaftsunternehmen Bosch und Siemens Hausgeräte aus – und gibt seinen Anteil von 50 Prozent an Bosch ab. Bosch zahlt dafür für den BSH-Anteil drei Milliarden Euro – zuvor genehmigen sich beide Unternehmen noch eine Ausschüttung von je 250 Millionen Euro. Bosch werde den Markennamen Siemens noch für sehr lange Zeit nutzen können und dafür Lizenzgebühren bezahlen, sagte Siemens-Chef Joe Kaeser. Eine lange Zeit, das seien weniger als 70 aber mehr als zehn Jahre, erläuterte er.

Ein Joint-Venture seit 1967

Bereits im Jahr 1967 hatten Bosch und Siemens ihre Aktivitäten auf dem Gebiet der Hausgeräte zusammengelegt. Seitdem entwickelte sich BSH zum größten Hausgerätehersteller in Europa mit zuletzt rund 10,5 Milliarden Euro Umsatz im Jahr und weltweit etwa 50 000 Mitarbeitern. Größer sind nur Elektrolux aus den Niederlanden und Whirlpool aus den USA (wozu zum Beispiel auch Bauknecht gehört). BSH produziert eine breite Palette von Hausgeräten, von Herden und Backöfen über Geschirrspüler und Waschmaschinen bis zu Kühlschränken, Staubsaugern und Kaffeevollautomaten. In Berlin betreibt BSH seit 2011 das „Technologiezentrum Wäschepflege“ mit 700 Mitarbeitern, darunter 400 Entwicklungsingenieure.

BSH passt gut zu Bosch

Zu Siemens hat das Hausgeräte-Geschäft schon lange nicht mehr gepasst. Siemens zieht sich aus allen konsumentennahen Bereichen zurück. Da das Geschäft aber gut lief, sah Siemens lange auch keinen zwingenden Grund, sich zu trennen. Bosch allerdings wollte BSH ganz – und hatte nun Erfolg. „Die BSH passt sehr gut zu unserem strategischen Leitmotiv ,Technik fürs Leben’“, sagte Volkmar Denner, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung. Bosch ist in den Bereichen Kraftfahrzeug- und Industrietechnik, Gebrauchsgüter sowie Energie- und Gebäudetechnik tätig. Technologisch sieht Bosch auf dem Zukunftsfeld des Internets der Dinge und Dienste Möglichkeiten, die Zusammenarbeit zwischen Bosch und BSH auszubauen. Bereits auf der Ifa zeigte BSH erste Anwendungen für vernetzte Hausgeräte.

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