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Die Chips entstehen in Reinräumen, die ein Vielfaches sauberer sind als Operationssäle. Allein die Luft zu filtern kostet aber enorm viel Energie.

© dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Tagesspiegel Plus

Schmutziger Hoffnungsträger: Schlechte Umweltbilanz wird für die Chipindustrie zum Problem

Weltweit entstehen immer mehr Halbleiterwerke. Doch CO₂-Ausstoß und Ressourcenverbrauch der Fabriken sind enorm. Nun machen Kunden wie Apple den Herstellern Druck.

Die Industrie braucht weltweit dringend mehr Halbleiter – und die Hersteller sind nur allzu gern bereit, sie zu liefern. Zumal sie für ihre neuen Fabriken sehr hohe Subventionen kassieren. Gerade erst hat der US-Konzern Micron angekündigt, für knapp vier Milliarden Dollar ein Werk in Japan zu errichten.

Insgesamt nehmen zwischen 2021 und 2024 rund um den Globus knapp 80 neue Werke den Betrieb auf, so der Lieferkettenspezialist Everstream. Die Fabriken chinesischer Konzerne sind dabei mangels verlässlicher Angaben noch nicht einmal mit eingerechnet.

Der Boom hat allerdings seinen Preis: Denn die Chipindustrie gehört zu den großen Umweltverschmutzern. Die Branche stößt weltweit im Jahr so viel klimaschädliche Treibhausgase aus wie die Hälfte der US-Haushalte, schätzt die Beratungsgesellschaft BCG.

Besonders kritisch sind die derzeit im Bau befindlichen, bis zu zehn Milliarden Dollar teuren Standorte für die fortschrittlichsten Fertigungsverfahren. „Je kleiner die Strukturgrößen werden, umso komplexer die Produktionsprozesse – und umso größer die Umweltbelastung“, warnt BCG-Experte Jan-Hinnerk Mohr.

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