zum Hauptinhalt
Samsung springt auf den Trend zu Fitness-Gadgets auf. Mobil-Chef JK Shin stellte in Barcelona die Datenuhr Gear Fit vor. Sie ähnelt den Fitness-Armbändern von Sony und Huawei, kann auf ihrem Display aber im Zusammenspiel mit einem Smartphone auch auf eingegangene E-Mails oder Kurznachrichten hinweisen. Erstmals wurde dabei ein gebogener AMOLED-Bildschirm verarbeitet.

© Reuters

Mobile World Congress: Samsung und Nokia greifen Google-Android an

Das Google-Betriebssystem dominiert den Smartphone-Markt. Aber Samsung und andere Hersteller arbeiten daran, das zu ändern.

Kennen Sie Tizen? Nein? Aber Android kennen Sie. Das ist das von Google beherrsche Betriebssystem, das rund 80 Prozent der 968 Millionen Smartphones zum Laufen bringt, die im vergangenen Jahr weltweit verkauft wurden. Und Tizen? Das ist ein von Samsung entwickeltes Betriebssystem und einer der Herausforderer von Google.

Einmal im Jahr schaut die Mobilfunkbranche nach Barcelona. Auf dem Mobile World Congress treffen sich alle wichtigen Hersteller und Telekommunikationsgesellschaften, um ihre Neuheiten zu präsentieren. Hier werden Trends gemacht. Und in diesem Jahr versucht eine ganze Reihe von Spielern in der Branche, aus Googles Schatten herauszutreten.

Google gibt die Richtung vor

Samsung hat vielleicht die besten Karten. Knapp 300 Millionen Geräte, also fast jedes dritte Smartphone, so haben es die Marktforscher von Gartner ermittelt, kam im vergangenen Jahr von den Südkoreanern. Allerdings ist das Unternehmen damit auch der größte Nutzer von Android. So ist Samsung in eine gefährliche Abhängigkeit von Google geraten.

Das geht auch allen anderen Herstellern so, die Android nutzen. Weil es alle nutzen, ist es für Entwickler interessant, Anwendungen für das System zu bauen, denn so erreichen sie die maximal mögliche Kundschaft. Andererseits haben die Hersteller aber so nur noch wenig Möglichkeiten, sich voneinander zu unterscheiden – außer im Preis. Außerdem gibt Google die Richtung vor, in die die Entwicklung geht. An Tizen arbeitet Samsung schon eine ganze Weile. Nun sind die ersten Geräte da, die mit dem neuen Betriebssystem arbeiten. Ob es sich durchsetzen kann, wird davon abhängen, wie attraktiv Nutzer die Anwendungen finden – und wie sehr sie vielleicht nach einer Alternative zu Android suchen.

Konkurrenz kommt auch von Microsoft

Dass das nicht einfach ist, zeigt der Fall Microsoft. Nicht einmal mit den finanziellen Möglichkeiten und der Marktmacht des Softwarekonzerns ist es gelungen, aus dem Betriebssystem Windows Phone einen Erfolg zu machen. Der Marktanteil lag im vergangenen Jahr bei 3,2 Prozent – damit lag Microsoft nach Android und Apple (iOS) auf Platz drei. Ironie dabei: Nokia und Microsoft stellen in Barcelona Mobiltelefone vor, die mit Android arbeiten. Allerdings nutzen sie dafür das Betriebssystem in seiner ursprünglicher Form, das frei und kostenlos verwendet und von jedem nach Belieben verändert werden kann. Dabei werden die Google-Dienste wie Navigation oder E-Mail durch eigene Anwendungen ersetzt. Auf diese Weise wollen Nokia und Microsoft vor allem in Wachstumsmärkten wie Asien und Afrika punkten, wo Smartphones vor allem eines sein müssen: sehr günstig.

Konkurrenz kommt auch von der gemeinnützigen Mozilla-Stiftung, die in Barcelona günstige Smartphones mit dem Betriebssystem Firefox OS vorstellt. Die Deutsche Telekom bietet in Polen bereits ein solches Firefox-Handy an. Werden die Herausforderer Erfolg haben? Leicht wird es nicht, aber rasante Entwicklungen sind in der Mobilfunkwelt nicht neu. Es ist gerade einmal sieben Jahre her, dass Apple sein erstes iPhone präsentierte.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false